Chemnitzer Friedenspreis 2022

Chemnitzer Friedenspreis 2022

Bereits zum 19. Mal wurde der Chemnitzer Friedenspreis – ein zivilgesellschaftlicher Preis, bei dem die Bürgerinnen und Bürger der Stadt die Preisträger aus ihrer Mitte küren – ausgelobt.

Die Verleihung fand im Kontext des Chemnitzer Friedenstages, der an die Zerstörung der Stadt Chemnitz am 5. März 1945 als Folge der menschenverachtenden, feindseligen Politik Deutschlands und des von ihm ausgehenden Krieges erinnert statt.

Die Geschichte darf sich nicht wiederholen und dafür brauchen wir das Engagement von allen. Ausgezeichnet werden Personen, Organisationen, Projekte und Initiativen, die – für Grundwerte wie Toleranz und Demokratie eintreten, – die Integration verschiedener Kulturen als wesentlichen Bestandteil unseres Zusammenlebens betrachten, – gegen jede Form von Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Position beziehen, – aktive Friedensarbeit leisten, – ein gewaltfreies Miteinander fördern und unterstützen.

Es geht um ein bürgerschaftliches, ehrenamtliches Engagement zusätzlich zu den Einrichtungen, deren Hauptaufgabe es ist, den sozialen Frieden in Chemnitz zu sichern. Für die Auslober, den Bürgerverein FUER CHEMNITZ e.V. und die Migrationsbeauftragte der Stadt Chemnitz, ist es wichtig, dass dieses Engagement auf Nachhaltigkeit angelegt ist.

2022 prüfte die Jury des Friedenspreises wieder viele Vorschläge und wählte unter den Nominierten die UNICEF AG Chemnitz auf den dritten Platz, auf den zweiten Platz Herrn Hans Viktor Alexis Fährmann und sprach den Friedenspreis 2022 (erster Platz) dem Verein Lukas Stern e.V. zu. Ein Ehrenpreis wurde Frau Renate Aris verliehen.

Artikel aus dem Top Magazin Südwestsachsen Herbst 2022
Artikel aus dem Top Magazin Südwestsachsen Herbst 2022

Wir gratulieren den Preisträgern des Chemnitzer Friedenspreises 2020

Aus fast 40 vorgeschlagenen Projekten, Personen und Initiativen wurden, nach zahlreichen Projektbesuchen und persönlichen Gesprächen, die Preisträger durch eine vielfältig zusammengesetzte Jury ausgewählt.

Mit dem ersten Preis wurde in diesem Jahr ausgezeichnet
PERLA – Besuchsdienst im Rotlichtmilieu in Chemnitz.
Die in dem 2017 gegründeten Projekt PERLA ehrenamtlich Engagierten suchen Kontakt zu Prostituierten, um ihnen in ihrer schwierigen Situation Wertschätzung zu schenken, ihnen gegenüber Vertrauen aufzubauen und den Frauen zu helfen. Für ihr unermüdliches und selbstloses Engagement am Rande der Gesellschaft bekamen die Vertreterinnen von PERLA die mit dem 1. Preis verbundenen 500 Euro sowie die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

Der zweite Preis ging an den
Verein Chemnitzer Bürgerfest e. V.
Mit der Organisation von „Herzschlag – Das Chemnitzer Bürgerfest“, einem Fest für Alle, ein Jahr nach den Chemnitzer Ereignissen im Sommer 2018, hat der Verein bewiesen, dass diese Stadt friedlich und fröhlich feiern kann. Als die Welt interessiert auf unsere Stadt blickte, war für sie klar, dass Nichtstun das Bild über Chemnitz nicht verbessern wird. Für sein starkes Zeichen und Engagement erhielt der Verein die zum 2. Preis gehörende Summe von 300 Euro.

Der dritte Preis wurde vergeben an:
„horizont“ – Magazin Aus Chemnitz – Für Alle
In diesem Magazin kommen Geflüchtete zu Wort. Menschen, über die in der Regel zwar viel berichtet wird, aber die nur selten selbst einen Raum für ihre Stimme bekommen. Alles sicher Geglaubte ließen sie zurück. Die Zeitung berichtet – gedruckt und online – über Erfahrungen der Geflüchteten, über ihr Leben und ihre Erfolge. Das Magazin zeichnet sich durch qualitätsvolle Texte und hochwertige Grafiken aus. Der dritte Preis ist dotiert mit einer Summe von 200 Euro.

Der Ehrenpreis
Der Ehrenpreisträger 2020 ist Dr. Hans Brenner.
Nach Pfarrer Hans-Jochen Vogel (2004), Siegmund Rotstein (2006), Justin Sonder (2008), Dr. Sadik Al-Biladi (2009), Stephan Brenner (2012), Pedro Martin Montero Pérez (2013), Christina und Wolfgang Lehmann (2014), Familie Kästel-Sasse (2016), Liane Günther (2017) und Iris Tätzel-Machute (2019) wurde 2020 Dr. Hans Brenner mit dem Ehrenpreis des Chemnitzer Friedenspreises ausgezeichnet. Durch seine jahrzehntelange historische Forschung trägt er dazu bei, dass die Verbrechen des deutschen Faschismus nicht in Vergessenheit geraten. Mit seiner akribischen Arbeit konnte er viele unbekannte Details über Konzentrationslager, Zwangsarbeit und Todesmärsche in Sachsen aufspüren. Der Ehrenpreisträger bekam ebenfalls die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

Kinder- und Jugendpreis
Der erstmalig ausgelobte Kinder- und Jugendpreis wurde an das
Theaterteam des Gymnasiums Einsiedel vergeben.
Die Schülerinnen und Schüler des Teams erhielten den Preis für ihr selbst geschriebenes Theaterstück „Tage/Bücher“, in dem es um Integration und Toleranz geht, und in dem sie sich mit alltäglichem Mobbing und mit den rechtsextremen Ausschreitungen im August 2018 in Chemnitz auseinandersetzen. Sie zeigten damit, dass Chemnitz mehr ist und nicht auf dieses Ereignis reduziert werden sollte. Sie mahnen aber mit ihrem Stück auch an, dass man jeden so akzeptieren soll, wie er ist. An die Preisvergabe waren 300 Euro gebunden.