Das Hartmann-Jahr 2009 hatte seinen Höhepunkt am 08. November, dem 200. Geburtstag Richard Hartmanns. In einer feierlichen Zeremonie wurde im Hauptbahnhof eine Bronzetafel enthüllt, die an das Wirken des genialen Ingenieurs und Fabrikanten erinnern sollte. Zahlreich erschienen waren Gäste verschiedener Vereine und Chemnitzer Bürger. Mit Blasmusik Dank- und Gedenksagungen, wie die unseres Vereinsvorsitzenden, begann die Veranstaltung.
Hier ein Auszug aus der Rede von Herrn Blumstein:
„…2007 wurde federführend von Dr. Gerd Richter der Gedanke geboren, die Ehrung von Richard Hartmann nicht nur als einen Ehrentag zu begehen, sondern ihm als einen Pionier unserer Industriestadt zu gedenken in der Hoffnung, dass sein Geist und Mythos in unsere Zeit gelangen wird. Die Vielzahl von Veranstaltungen und Vereinen, die alle an der Gestaltung des Gedenkjahres Richard Hartmann mitgewirkt haben, zeigt die Kraft der Chemnitzer Bürgerschaft. Dafür sei an dieser Stelle noch einmal allen gedankt. Ein besonderer Dank gilt Herrn Höhnel und Herrn Dr. Hoschke, welchen es gelungen ist, die Chemnitzer Wirtschaft als Mitgestalter und Sponsoren mit einzubeziehen … und es ermöglichten das diese Ehrung nicht nur in Chemnitz stattgefunden hat sondern auch in Barr, der Geburtsstadt von Richard Hartmann.“
Anschließend wurde das Schmuckstück von Herrn Blumstein und Herrn Scholly gemeinsam enthüllt. Das Pendant zu dieser Tafel wird auf kurz oder lang an seinem Bestimmungsort in Barr angebracht werden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Sponsoren des Richard Hartmann Jahres 2009.
Mit Unterstützung des Bürgervereins erschien das „Chemnitzer Lebensbild 7“, eine biographische Darstellung über den herausragenden Chemnitzer Industriellen Gustav Hartmann. Die Autorin, Frau Cynthia Schönfeld, arbeitete als wissenschaftliche Betreuerin im Auftrag des Kulturamtes der Stadt Chemnitz im Richard-Hartmann-Jahr 2009. Bereits in Vorbereitung und Durchführung der großen Ausstellung im lndustriemuseum Chemnitz und der wissenschaftlichen Tagung untersuchte sie wesentliche Aspekte zur Entwicklung der Hartmannwerke in Chemnitz durch Gustav Hartmann.
Als Unternehmer einer neuen Generation erwarb Gustav Hartmann unter väterlicher Führung wesentliche Kenntnisse und Qualitäten zur Leitung und Vertretung industrieller Interessen. In dem von seinem Vater veranlassten Bildungsgang wurde er frühzeitig mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut. Es ist eine bewundernswerte Leistung gewesen, dass Gustav Hartmann im Alter von 20 Jahren die Firma seines Vaters 1862 im Mutterland der Industrie, auf der internationalen Weltausstellung in London, vertreten hat.
Viele schwierige Aufgaben löste Gustav Hartmann bei der Sanierung der Lauchhammer AG, der Leitung der Dresdner Bank, der Leitung der Krupp-Werke in Essen, beim Aufbau des Hartmannwerkes in Lugansk und für die weitere Ausgestaltung des väterlichen Unternehmens in Chemnitz. Der Bürgerverein überreicht dieses Chemnitzer Lebensbild zum Beispiel den Chemnitzer Gymnasien mit dem Anliegen, die historische Bildungsarbeit an Ihrer Schule zu fördern und hofft, dass sich dieses mit einem Besuch der Schüler im lndustriemuseum Chemnitz und der Teilnahme an stadtgeschichtlichen Ausarbeitungen verbindet. Vielleicht entsteht auch eine Schülerarbeit, die im Schülerwettstreit bei der Verleihung des Wolfgang-Weidlich-Preises eine Anerkennung findet.
Hier können Sie das Buch beim Verlag Heimatland Sachsen auch selbst erwerben.