Preisträger

Chemnitzer Friedenspreis 2023

Am 3. März 2023 wurde vom Bürgerverein FUER CHEMNITZ e. V., in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz, Frau Etelka Kobuß, im Stadtverordnetensaal im Chemnitzer Rathaus, zum 20. Mal der Chemnitzer Friedenspreis feierlich verliehen. Der Chemnitzer Friedenspreis ist ein zivilgesellschaftlicher Preis, von Bürgern für Bürger. Mit dem Preis werden Personen, Organisationen, Projekte und Initiativen aus Chemnitz ausgezeichnet, die

  • für Grundwerte wie Toleranz und Demokratie eintreten,
  • die Integration verschiedener Kulturen als wesentlichen Bestandteil unseres Zusammenlebens betrachten,
  • gegen jede Form von Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Position beziehen,
  • aktive Friedensarbeit leisten,
  • ein gewaltfreies Miteinander fördern und unterstützen.

In diesem Jahr konnte die Verleihung endlich wieder kurz vor dem 5. März, dem Chemnitzer Friedenstag stattfinden. Am Jahrestag der Bombardierung von Chemnitz 1945 geht es darum, Frieden generationenübergreifend weiter zu denken.

Preisträger 2023. Foto: Bürgerverein FUER CHEMNITZ e.V.

Die Preisträger
Aus zahlreichen vorgeschlagenen Projekten, Personen und Initiativen wurden, nach Projektbesuchen und persönlichen Gesprächen mit den Nominierten, diese Preisträger durch eine vielfältig zusammengesetzte Jury ausgewählt.

1. Preis: Seniorpartner in School / Regionalgruppe Chemnit
„Wenn Kinder befähigt werden, einen Konflikt zu lösen und nicht den anderen zu besiegen, ist die Basis für Frieden gelegt.“
Mit dieser Intention engagieren sich Chemnitzer Seniorinnen und Senioren ehrenamtlich, um Grundschülerinnen und -schülern bei einer gewaltfreien Konfliktlösung zu unterstützen. Dabei geht es darum, im Fall eines Konflikts zu vermitteln. Den Kindern wird geholfen, das Thema des Konflikts und ihre eigene Sicht darauf zu benennen. Sie lernen auch, die Sicht des anderen zu verstehen und zu respektieren. Das Ziel ist es, eigenständig und gemeinsam eine Lösung zu finden. Auf diese Weise vermitteln die lebenserfahrenen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler an noch ganz junge Menschen die Grundlagen für ein friedliches und demokratisches Miteinander.

Für dieses Engagement wurden die 23 Aktiven der Chemnitzer Regionalgruppe der Seniorpartner in School mit dem 1. Preis des Chemnitzer Friedenspreises 2023 ausgezeichnet, verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro sowie der Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

2. Preis: Ella und Vladimir Shvemmer
Das Ehepaar Shvemmer kam 2004 aus dem Ural nach Deutschland und lebt seit 2017 in Chemnitz. Ella Shvemmer war Schulleiterin, ihr Mann Vladimir Shvemmer promovierte 1979 in Didaktik der Fotografie. Er war Dekan und Prorektor an der Staatlichen Pädagogischen Universität in Tscheljabinsk. Die Förderung derer, die hier auch als Fremde leben, haben sie sich zur Lebensaufgabe gemacht. Sie wissen genau, was Flüchtlinge brauchen, wenn sie in einem anderen Land angekommen sind: Vernetzung in die Gesellschaft; Unterstützung bei alltäglichen Dingen; Perspektiven für die Zukunft; Möglichkeiten, die eigene Kultur und Religion zu leben. Sie organisieren gemeinsames interreligiöses Kochen; widmen sich den Problemen der Flüchtlinge an einem privaten Hilfstelefon; geben traumatisierten Kindern und Jugendlichen die Chance, in Kunsttherapien ihre Erlebnisse künstlerisch zu verarbeiten; ermöglichen den „Fotofreunden Chemnitz 2020“ Lebens- und Fluchtgeschichten in fotografischen Motiven zu zeigen.

Wo sie gebraucht werden, werden sie aktiv. Für dieses außergewöhnliche Engagement erhielten Ella und Vladimir Shvemmer den 2. Preis und die dazu gehörende Summe von 300 Euro.

3. Preis: Medibüro Chemnitz e.V.
Seit 2009 besteht in Deutschland eine Allgemeine Krankenversicherungspflicht. Und doch gibt es Menschen ohne Krankenversicherung. Können sie eine Behandlung nicht selbst bezahlen, bleibt ihnen medizinische Versorgung verwehrt. In ganz Deutschland gibt es Menschen, die das ändern wollen. Seit 2019 auch in Chemnitz. Der Verein Medibüro Chemnitz e.V., mit rund 15 Mitgliedern, gibt Betroffenen Beratung über eine permanente telefonische Bereitschaft. Sie bauen ein Netzwerk von Ärzten und Therapeuten auf, um in medizinischen Notfällen Hilfe zu ermöglichen. Die ehrenamtlich Engagierten suchen für jeden Fall nach Möglichkeiten, einen Versicherungsschutz zu erlangen, beraten und helfen, bürokratische Hürden zu überwinden oder ausstehende Versicherungsbeiträge bezahlbar zu machen. Bei der konkreten Hilfe bleibt es nicht. Sie kämpfen, gemeinsam mit überregionalen Partnern, für einen „anonymen Behandlungsschein“ für Nichtversicherte.
„Unser größtes Ziel“, so sagen sie, „ist es, dass wir als Medibüro überflüssig werden.“

Für seine Unterstützung von Menschen in gesundheitlichen Notsituationen und sein Engagement für ein gerechtes Krankenversicherungssystem wurde der Verein mit dem 3. Preis ausgezeichnet, dotiert mit einer Summe von 200 Euro.

Kinder- und Jugendpreis: Klassen 7 der Annen-Oberschule Chemnitz
Kann man die Zukunft malen? Was wird sie bringen? Wenn Schülerinnen und Schüler der Annen-Oberschule Chemnitz die Bilder gleichaltriger Kinder aus Nicaragua, Brasilien, Albanien oder aus verschiedenen Kriegsgebieten sehen, rückt der Wunsch nach Frieden und Sicherheit in den Mittelpunkt. Ihre Zukunftswünsche brachten die Chemnitzer Kinder authentisch zu Papier und ließen daraus wunderbare Bilder entstehen.

Für ihre kreativen Friedenswünsche werden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 mit dem Kinder- und Jugendpreis des Chemnitzer Friedenspreises 2023 ausgezeichnet.

Chemnitzer Friedenspreis 2022

Bereits zum 19. Mal wurde der Chemnitzer Friedenspreis – ein zivilgesellschaftlicher Preis, bei dem die Bürgerinnen und Bürger der Stadt die Preisträger aus ihrer Mitte küren – ausgelobt.

Die Verleihung fand im Kontext des Chemnitzer Friedenstages, der an die Zerstörung der Stadt Chemnitz am 5. März 1945 als Folge der menschenverachtenden, feindseligen Politik Deutschlands und des von ihm ausgehenden Krieges erinnert statt.

Die Geschichte darf sich nicht wiederholen und dafür brauchen wir das Engagement von allen. Ausgezeichnet werden Personen, Organisationen, Projekte und Initiativen, die – für Grundwerte wie Toleranz und Demokratie eintreten, – die Integration verschiedener Kulturen als wesentlichen Bestandteil unseres Zusammenlebens betrachten, – gegen jede Form von Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Position beziehen, – aktive Friedensarbeit leisten, – ein gewaltfreies Miteinander fördern und unterstützen.

Es geht um ein bürgerschaftliches, ehrenamtliches Engagement zusätzlich zu den Einrichtungen, deren Hauptaufgabe es ist, den sozialen Frieden in Chemnitz zu sichern. Für die Auslober, den Bürgerverein FUER CHEMNITZ e.V. und die Migrationsbeauftragte der Stadt Chemnitz, ist es wichtig, dass dieses Engagement auf Nachhaltigkeit angelegt ist.

2022 prüfte die Jury des Friedenspreises wieder viele Vorschläge und wählte unter den Nominierten die UNICEF AG Chemnitz auf den dritten Platz, auf den zweiten Platz Herrn Hans Viktor Alexis Fährmann und sprach den Friedenspreis 2022 (erster Platz) dem Verein Lukas Stern e.V. zu. Ein Ehrenpreis wurde Frau Renate Aris verliehen.

Artikel aus dem Top Magazin Südwestsachsen Herbst 2022
Artikel aus dem Top Magazin Südwestsachsen Herbst 2022

Chemnitzer Friedenspreis 2021

Preisträger 2021. Foto: Kristin Schmidt

1. Preis: Herr Arba Manillah
Er kommt aus Tansania und lebt seit 2003 in Chemnitz. Der Trommler, Sänger und Tänzer organisiert u.a. Workshops, die monatliche „Respect-Jam-Session“ und Projekte mit Kindern, Migranten, Behinderten u.v.m. Er hat Musikfestivals sowohl in seiner afrikanischen Heimat als auch in Chemnitz ins Leben gerufen, auf denen sich Musiker aus verschiedenen Kontinenten begegnen. Überall, wo er ist, verbindet er die Menschen. Er sagt über sich: „Die Welt ist mein Zuhause. Ich könnte überall leben.“ Für sein unermüdliches Engagement, mit Mitteln der Musik, Begegnung, Austausch, Dialog sowie ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt zu fördern, wurde Arba Manillah mit dem 1. Preis des Chemnitzer Friedenspreises 2021 ausgezeichnet, verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro sowie der Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

2. Preis: Herr Adel Matar
Der Palästinenser flüchtete aus Syrien und lebt seit rund 7 Jahren in Chemnitz. Er engagierte sich als einziger Araber beim Chemnitzer Willkommensdienst, der 2015/ 2016 nachts Flüchtlinge am Hauptbahnhof in Empfang nahm und sie in die Erstaufnahme-Einrichtung nach Ebersdorf begleitete. Als dieses Engagement nicht mehr nötig war, war es ihm ein Bedürfnis, den Chemnitzerinnen und Chemnitzern etwas für die Hilfe, die Flüchtlinge in dieser Stadt bekamen und bekommen, zurückzugeben. Er gründete die Initiative „2 Tage für Chemnitz“. Mit ca. 40 anderen Flüchtlingen leistet er Nachbarschaftshilfe, überall dort, wo er gebraucht wird. Für diesen selbstlosen Einsatz erhielt er die zum 2. Preis gehörende Summe von 300 Euro.

3. Preis: Brückenbauer Chemnitz e.V.
Der Verein baut Brücken zwischen Flüchtlingen, Migranten und Einheimischen, um Barrieren und Vorurteile abzubauen. Nahe der Erstaufnahmeeinrichtung betreiben sie die Begegnungsstätte „Chemnitzer Brücke“. Sie bieten Gastfreundschaft und praktische Hilfe, vermitteln Beziehungen zwischen Einheimischen und Migranten und bauen Sprachbarrieren ab. Für Ihr langjähriges, ehrenamtliches und zielstrebiges Engagement für und mit Geflüchteten wurde der Verein
mit dem 3. Preis ausgezeichnet, dotiert mit einer Summe von 200 Euro.

Ehrenpreis: Herr Enrico Hilbert
Seit 1993 setzt sich Enrico Hilbert dafür ein, die Opfer des deutschen Faschismus vor allem in Chemnitz sichtbar zu machen. Er holt die Geschichte ins heute, in dem er akribische Forschungsarbeit leistet, auf Rundgängen aufklärt oder Schulklassen durch die Gedenkstätte Buchenwald führt und die Chemnitzer „Stolpersteine“ mitinitiierte. Er hat an historischen Publikationen mitgearbeitet und an Ausstellungen, die in vergangenen Jahren beim Chemnitzer Friedenstag viel Beachtung fanden. Für Aufmerksamkeit sorgte auch die Gedenkstele über die Chemnitzer Außenstelle des Konzentrationslagers Flossenbürg, an der Jagdschänkenstraße 52, genau dort, wo sich 1944 ein Zwangsarbeiterlager für die Auto Union Siegmar befand. Enrico Hilbert ist Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten Chemnitz. Für sein kontinuierliches und langes Engagement in und für Chemnitz wurde Enrico Hilbert mit dem Ehrenpreis 2021 ausgezeichnet und erhielt ebenfalls die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

Kinder- und Jugendpreis: Janice Schmelzer
Mit 13 Jahren begann sie ihr Sparschwein „Rosalie“ zu füttern. Was herauskommt aus dem Sparschwein verwendet Janice Schmeler ausschließlich, um Obdachlosen in Chemnitz zu helfen.
Für ihre uneigennützige Hilfe und gelebte Mitmenschlichkeit wurde Janice Schmelzer mit dem Jugendpreis des Chemnitzer Friedenspreises 2021 ausgezeichnet.

Chemnitzer Friedenspreis 2020

 
1. Preis: PERLA – Besuchsdienst im Rotlichtmilieu in Chemnitz
Die in dem 2017 gegründeten Projekt PERLA ehrenamtlich Engagierten suchen Kontakt zu Prostituierten, um ihnen in ihrer schwierigen Situation Wertschätzung zu schenken, ihnen gegenüber Vertrauen aufzubauen und den Frauen zu helfen. Für ihr unermüdliches und selbstloses Engagement am Rande der Gesellschaft bekamen die Vertreterinnen von PERLA die mit dem 1. Preis verbundenen 500 Euro sowie die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

2. Preis: Verein Chemnitzer Bürgerfest e. V.
Mit der Organisation von „Herzschlag – Das Chemnitzer Bürgerfest“, einem Fest für Alle, ein Jahr nach den Chemnitzer Ereignissen im Sommer 2018, hat der Verein bewiesen, dass diese Stadt friedlich und fröhlich feiern kann. Als die Welt interessiert auf unsere Stadt blickte, war für sie klar, dass Nichtstun das Bild über Chemnitz nicht verbessern wird. Für sein starkes Zeichen und Engagement erhielt der Verein die zum 2. Preis gehörende Summe von 300 Euro.

3. Preis: „horizont“ – Magazin Aus Chemnitz – Für Alle
In diesem Magazin kommen Geflüchtete zu Wort. Menschen, über die in der Regel zwar viel berichtet wird, aber die nur selten selbst einen Raum für ihre Stimme bekommen. Alles sicher Geglaubte ließen sie zurück. Die Zeitung berichtet – gedruckt und online – über Erfahrungen der Geflüchteten, über ihr Leben und ihre Erfolge. Das Magazin zeichnet sich durch qualitätsvolle Texte und hochwertige Grafiken aus. Der dritte Preis ist dotiert mit einer Summe von 200 Euro.

Ehrenpreis: Dr. Hans Brenner
Nach Pfarrer Hans-Jochen Vogel (2004), Siegmund Rotstein (2006), Justin Sonder (2008), Dr. Sadik Al-Biladi (2009), Stephan Brenner (2012), Pedro Martin Montero Pérez (2013), Christina und Wolfgang Lehmann (2014), Familie Kästel-Sasse (2016), Liane Günther (2017) und Iris Tätzel-Machute (2019) wurde 2020 Dr. Hans Brenner mit dem Ehrenpreis des Chemnitzer Friedenspreises ausgezeichnet. Durch seine jahrzehntelange historische Forschung trägt er dazu bei, dass die Verbrechen des deutschen Faschismus nicht in Vergessenheit geraten. Mit seiner akribischen Arbeit konnte er viele unbekannte Details über Konzentrationslager, Zwangsarbeit und Todesmärsche in Sachsen aufspüren. Der Ehrenpreisträger bekam ebenfalls die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.
 

Chemnitzer Friedenspreis 2019

Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreis 2019
 
1. Preis: Human Aid Collective
Der Friedenspreis 2019 (erster Platz) wurde dem Verein Human Aid Collective zugesprochen. Der Verein, im November 2015 gegründet, transportierte bislang mehr als 41 Tonnen medizinisches Gerät, Hilfsmittel und Babynahrung in Lager und Krisengebiete, sowie mehr als 5.000 Love-Boxen mit Kinderkleidung, Spielzeug und Lernmitteln für Flüchtlingskinder.

2. Preis: Nachhall e.V.
Auf dem zweiten Platz bestimmte die Jury den Verein Nachhall e.V. für ihre beispielhafte Arbeit auf dem Sonnenberg gegen Vereinnahmungsstrategien rechtsextremistischer Aktivisten und für Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und verschiedenen Herkunft.

3. Preis: Buntmacherinnen – Lichterwege
Die Jury des Friedenspreises prüfte zahlreiche Vorschläge und wählte unter den Nominierten die Aktion „Buntmacherinnen – Lichterwege“ auf den dritten Platz. Die Mitglieder der Initiative wollten Chemnitz durch Lichterwege von der jüdischen Gemeinde bis zum Park der Opfer des Faschismus mit verschiedenen Stationen in einem helleren Licht erstrahlen lassen, als es die Ereignisse Ende August in Chemnitz taten.

Ehrenpreis: Iris Tätzel-Machute
Frau Tätzel-Machute leitete lange Jahre das Frauenzentrum Lila Villa und berät seit Jahren bi-nationale Paare und verantwortet das Bühnenprogramm zur jährlichen Eröffnung der Interkulturellen Tage in Chemnitz. Sie engagiert sich weit über ihre sozialen Aufgaben hinaus für ein neugieriges Miteinander unterschiedlicher Kulturen und engagiert sich unermüdlich für ein von Toleranz und Respekt geprägtes Miteinander in unserer Stadt.

Chemnitzer Friedenspreis 2018

Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreis 2018
 
1. Preis: Different People e.V.
Mit dem ersten Preis wurde in diesem Jahr Different People e. V. – ein Beratungs- und Kommunikationszentrum für homo-, a-, bisexuell (-romantisch), trans- oder intergeschlechtlich lebende Menschen, deren Angehörige und alle Interessierten – ausgezeichnet. Der Grundstein für den Verein wurde 2002 gelegt. Für ihre unermüdliche Arbeit für Akzeptanz LSBTTIAQ*- Liebens- und Lebensrealitäten, für den Abbau von Vorurteilen und ihr Engagement gegen Diskriminierung jeglicher Arten gab es 500 Euro sowie eine Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

2. Preis: Bürgerinitiative Chemnitzer City e.V.
Der 2006 gegründete Verein arbeitet im Interesse der Bewohner des Stadtzentrums und fördert gleichzeitig Urbanität und Attraktivität der Chemnitzer City. Er bietet niedrigschwellige Deutschkurse für Frauen, organisieren Ausstellungen und Feste, fördert alle Bemühungen zur Erweiterung der Hilfe und Unterstützung für Ältere und Behinderte, unterstützt die Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen und die Integration der im Wohngebiet lebenden ausländischen Mitbürger.

3. Preis: Begegnungszentrum Aufatmen
Mit ihren, zum Großteil aus Privatspenden finanzierten Angebote sprechen sie Menschen unterschiedlicher Weltanschauung, Herkunft und Prägung an und schaffen Räume für Austausch und Begegnung.

Ehrenpreis: Liane Günther
Nach Pfarrer Hans-Jochen Vogel (2004), Siegmund Rotstein (2006), Justin Sonder (2008), Dr. Sadik Al-Biladi (2009), Stephan Brenner (2012), Pedro Martin Montero Pérez (2013), Christina und Wolfgang Lehmann (2014), Familie Kästel-Sasse (2016) wurde dieses Jahr für ihr jahrzehntelanges Engagement, mit Mitteln der Kunst, Diskussion und Integration ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt zu fördern, Liane Günther mit dem Ehrenpreis des Chemnitzer Friedenspreises ausgezeichnet. Als ehrenamtliche Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin im V.E.B. VereinsEigeneBühne e.V., Regisseurin und Darstellerin führt sie durch vielfältige Konzepte alle Altersgruppen an die Möglichkeiten des Theaterspielens heran und schafft unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Nationalität einen neuen Weg zueinander.

Chemnitzer Friedenspreis 2017

Preisträger des Chemnitzer Friedenspreis 2017
 
1. Preis: Chemnitzer Akteure von ASA-FF – Netzwerk für globales Lernen
Ihr Projekt „Unentdeckte Nachbarn“, das mit eigenen Aktionen und Aufführungen, mit zahlreichen Gastspielen und Kooperationen in mehreren deutschen Städten Dunkel in das Treiben des NSU und seine Aufarbeitung brachte, überzeugte die 15 Mitglieder der Jury. Mit dem Projekt wurden beispielhaft viele Engagierte und Interessierte unter einem Vorhaben vernetzt durch außergewöhnlichen ehrenamtlichen Einsatz.

2. Preis: Rola Saleh
Die junge Frau wurde 1978 im Libanon geboren, von ihren Eltern wegen des Bürgerkriegs nach Deutschland geschickt und zur Zwangsheirat zurück in den Libanon geholt. Sie flieht erneut nach Deutschland, stellt einen Asylantrag, der zuerst abgelehnt wurde. Rola Saleh beginnt als Sprachmittlerin in der Hilfe für Asylsuchende und wird zu einer unentbehrlichen Beraterin für Asylsuchende nicht nur aus dem Libanon.

3. Preis: Chemnitzer Tafel e.V.
Eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die Menschen in finanziellen Notlagen hilft, geehrt. Die Mitarbeiter sind freiwillig, ehrenamtlich und ohne Bezahlung im Einsatz. Sie tun dies aus der inneren Überzeugung heraus, Menschen in Not zu helfen. Und sie leisten diese Arbeit seit 20 Jahren – stetig, verlässlich und nachhaltig.

Chemnitzer Friedenspreis 2016

1. Preis: Chemnitzer Willkommensdienst
Der Chemnitzer Willkommensdienst ist eine Initiative Chemnitzer Bürger, die Abends zwischen 19 und 1 Uhr je zwei Stunden „Willkommensdienst“ leisten, d.h. Menschen am Hauptbahnhof in Empfang nehmen und sie in die Erstaufnahme-Einrichtung nach Ebersdorf begleiten.

2. Preis: KOMPOTT
Das Projekt KOMPOTT möchte Menschen eine Erprobungsfläche zur Verfügung stellen, um ihre Ideen zu verwirklichen und gemeinsam ihren Raum zu entwerfen. Das KOMPOTT ist ein Experiment des Zusammenlebens und Organisierens, das Menschen zu seiner Gestaltung aufruft. KOMPOTT will gemeinsam mit Selbstorganisation experimentieren, Räume selbstbestimmt gestalten und sich in den Stadtentwicklungs-Diskurs in Chemnitz einmischen.

3. Preis: Freifunk Chemnitz
Im Freifunk Chemnitz e.V. engagieren sich netzaffine Menschen, die in ihrer Freizeit seit 2011 ein offenes und anonymes WLAN in Chemnitz und Umgebung aufbauen. Jedermann kann es einfach benutzen und darüber surfen oder es mit seinen Nachbarn teilen – es ist offen und kostenfrei für jedermann.

Ehrenpreis: Familie Kästel-Sasse
Familie Kästel-Sasse hat sich durch jahrelanges Engagement für Gewaltlosigkeit, Bürgerrechte und Kultur eingesetzt und in der Flüchtlingshilfe Vorbildliches geleistet.

Chemnitzer Friedenspreis 2015

1. Preis: Aktion C
Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass Chemnitzer Schüler mittlerweile insgesamt 1000 Meter Banner mit Friedensbildern anlässlich des Chemnitzer Friedenstages verziert haben. Die Gruppe schafft es mit ihrer Arbeit, dass Schüler „zusammensitzen und gemeinsam überlegen, was geschehen muss, dass Frieden ist“.

2. Preis: Save me Chemnitz
Die Gruppe „Save Me“ vermittelt Patenschaften zwischen Chemnitzern und Asylbewerbern. „Menschen lernen sich auf Augenhöhe kennen, wie man das sonst nur von Freundschaften kennt“, hieß es in der Laudatio. 30 Familien werden derzeit von 50 Paten betreut.

3. Preis: Sebastian Braun
Der junge Mann hatte im August 2014 eingegriffen, als er sah, wie zwei Männer auf einen Mann einschlugen, der aus Mosambik stammt, aber seit 28 Jahren in Chemnitz lebt. Wenige Tage später wurde Braun selbst Opfer einer Prügelattacke. Wer die vermummten Täter waren, ist bis heute nicht geklärt. „Er war in der Lage einzugreifen, und er hat eingegriffen. Sebastian Braun ist ein Vorbild“

Chemnitzer Friedenspreis 2014

1. Preis: Interkulturellen Garten e.V.
Ehrenpreis: Ehepaar Christina und Wolfgang Lehmann.

Chemnitzer Friedenspreis 2013

1. Preis: Filmprojekt RECHTSzuHause
Ehrenpreis: Pedro Martin Montero Pérez

Chemnitzer Friedenspreis 2012

1. Preis: AG In- und Ausländer e.V.
Ehrenpreis: Stephan Brenner.

Chemnitzer Friedenspreis 2011

1. Preis: Verein Miteinander statt Gegeneinander

Chemnitzer Friedenspreis 2010

1. Preis: Evangelisch-Lutherische Stiftsgemeinde Chemnitz-Ebersdorf
Der Preis würdigt ein von der Gemeinde gestartetes Projekt gegen die Vereinnahmung des örtlichen Kriegerdenkmals durch Neonazis.
2. Preis: Chemnitzer Filmwerkstatt e. V.
Die Chemnitzer Filmwerkstatt e. V. wird für ihr Film-Projekt „ SCHÖNER LEBEN OHNE NAZI-LÄDEN“ -ein Film über die rechte Szene in Chemnitz und ihre Vertriebsstrukturen – ausgezeichnet.
3. Preis: ProjektRegenzeit e. V.
Der Verein Regenzeit e. V. wird für den langjährigen selbstlosen Einsatz bei der Unterstützung von Projekten, um die Lebensbedingungen der indigenen Bevölkerung in Bolivien zu verbessern und Flora und Fauna des dortigen Regenwaldes zu schützen, ausgezeichnet.

Chemnitzer Friedenspreis 2009

1. Preis Georgius-Agricola-Gymnasium und Ökologische Kindertagesstätte „Groß und Klein“
Ausgezeichnet wurde das Projekt „Schlaue Eule“ bei dem Gymnasiasten und Vorschulkinder zusammenarbeiten. Mit dem Ziel der Befähigung zur Streitschlichtung beteiligen sich die Kindergartenkinder aktiv und engagiert an den von den Gymnasiasten beigebrachten Rollenspielen. Beeindruckend ist die Wirkung auf das eigene Verhalten der Kindergartenkinder – dies wirkt bis in die Familie. Ausstrahlung hat die Streitschlchtung der Vorschulkinder auch bis ins Gemeinwesen Wohnumfeld. Die Gymnasiasten besuchen vorab ein dreitägiges Streitschlichter Seminar und lernen dabei Deeskalationstechniken.
2. Preis Lila Villa Ausgezeichnet wurde das Projekt „Meine polnischen Schwestern“
Auf den Spuren von Lodzerinnen mit sächsischen Vorfahren entstand in Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus Lodz Widzew eine Broschüre und ein Film. Beide Dokumente zeigen deutsch-polnische Schicksale und sind von intensiver emotionaler Wirkung. Ein Beispiel wie durch Freundschaft und Verständnis beider Seiten ein Vorurteil freies Miteinander Leben möglich wird.
3. Preis Missionarinnen der Nächstenliebe
Der von Mutter Teresa gegründete Orden wirkt im Stillen und sucht keine Öffentlichkeit. Die Schwestern sind seit 25 Jahren in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz tätig und widmen sich in ihrer Sozialarbeit vor allem psychisch Kranken, Alten und Alleinstehenden. Der Orden bietet Bedürftigen eine „Suppenküche“ und Quartier. Die Nonnen leben von Spenden (u.a.Chemnitzer Tafel). Sie achten auf Ordnung und Sauberkeit und geben menschliche Zuwendung. Die Schwestern bieten Hilfesuchenden eine Oase des Friedens.
Ehrenpreis Herr Dr. Sadik al Biladi
Herr Biladi ist ein Chemnitzer Arzt irakischer Herkunft, der seit vielen Jahren in Chemnitz lebt und arbeitet. Herr Biladi ist ebenso seit vielen Jahren in der Friedensbewegung aktiv.

Chemnitzer Friedenspreis 2008

1. Preis Bethanien-Krankenhaus Chemnitz gemeinnützige GmbH
Im Bethanien-Klinikum werden Kinder aus Kriegsgebieten jährlich in Rahmen eines Friedensprojektes medizinisch unentgeltlich betreut. Sie kehren nach ihrer Genesung wieder in ihre Heimat als „Friedensbotschafter“ zurück.
2. Preis Montessori Schule Chemnitz: Schüler der Klassen 6 – 10 ‚
Die Schüler der Montessori-Schule organisiserten eine Ausstellung „Kunst gegen Rechts“. In ihren selbstgeschaffenen Kunstwerken setzen sie sich mit rechtsradikalenm Gedankengut und deren Folgen kritisch auseinander.
3. Preis Partnerschaftsverein Chemnitz – Timbuktu e. V.
Der Partneschaftsverein betreut und fördert seit vielen Jahren nachhaltige Projekte zur Zusammenarbeit mit der Chemnitzer Partnerschaft.
Ehrenpreis Justin Sonder
Herr Justin Sonder ist einer der letzten Überlebenden des Hollocaust. Trotz seines honorigen Alters ist er unermüdlich als Zeitzeuge mit Vorträgen und Berichten für junge Menschen seit Jahrzehnten in Chemnitz und Umgebung aktiv tätig.

Chemnitzer Friedenspreis 2007

1. Preis Förderzentrum zur Lernförderung „Johann Heinrich Pestalozzi“
2. Preis Hoffnung Nadeschda e. V.
3. Preis Untere Luisenschule: Schüler der Klasse 8/1: Vicky Köpnick, Tino Hertel, Jack Jentzsch

Chemnitzer Friedenspreis 2006

1. Preis Anne Bettina Nonnaß, Schülerin
2. Preis Gebrüder-Grimm-Grundschule: Klasse 3b
3. Preis Studentische Initiative „gemEINSam für einen friedlichen und interkulturellen Campus“ Integrationszentrum „Globus“ Kultur & Tourismus“
Ehrenpreis Siegmund Rotstein, Jüdische Gemeinde Chemnitz

Chemnitzer Friedenspreis 2005

1. Preis Tony Müller, Schüler
2. Preis Annen-Mittelschule
3. Preis Freundeskreis Rumänienhilfe, Albert-Einstein-Grundschule:Klasse 4E

Chemnitzer Friedenspreis 2004

1. Preis Ev.-Luth. D.-Bonhoeffer-Kirche: Evangelische Jugend
2. Preis Mica Kempe, Künstlerin
3. Preis Albert-Schweitzer-Mittelschule: Förderverein
Ehrenpreis Pfarrer Hans-Jochen Vogel