Tage der jüdischen Kultur 2018

Alle Veranstaltungen im Rahmen der Tage der jüdischen Kultur 24.02. – 11.03.2018

Tage der jüdischen Kultur Chemnitz vom 24.02. - 11.03.2018

 

Samstag, 24. Februar 2018

10:30 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
A wie Architektur. Führung zur Geschichte des Kaufhaus Schocken

Anhand unserer 19 einzigartigen Architekturmodelle stellen wir Ihnen Erich Mendelsohn als einen Pionier des „Neuen Bauens“ vor. Wir verknüpfen die Werke mit seiner international geprägten Biografie. Auch das Kaufhaus Schocken entstammt seinem Skizzenbuch.

Der Warenhauskonzern der Gebrüder Schocken gehörte bis ans Ende der 1930-er Jahre zu den größten Kaufhausketten Deutschlands. Leihgaben und Schenkungen ehemaliger Angestellter und Kunden illustrieren die Geschichte des heutigen Museumsgebäudes.

Salman Schocken lernen Sie als einen wissbegierigen Menschen, leidenschaftlichen Sammler und engagierten Zionisten kennen. Das Programm seines Buchverlages bot vielen Juden in der NS-Zeit einen geistigen Rückhalt.

15:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
TOD & RITUAL

Der Rundgang durch die Ausstellung TOD & RITUAL bietet einen Einblick in die Rituale von Abschied und Erinnerung. Ausgehend von einer der größten antiken Nekropolen Sachsens, dem Gräberfeld von Niederkaina bei Bautzen, machen wir Sie mit den vorgeschichtlichen Bestattungskulturen und Jenseitsvorstellungen in Europa bekannt und suchen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den großen Weltreligionen.

19:30 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
70 Jahre Israel – Vortrag und Konzert

Die Tage der jüdischen Kultur haben aus Kiryat Bialik anläßlich des 70-jährigen Jubiläums des Staates Israel Kinder und Jugendliche der Musikschule in Kiryat Bialik eingeladen, nach Chemnitz zu kommen und mit Kindern und Jugendlichen unserer Städtischen Musikschule zu musizieren. Sie werden in Gastfamilien wohnen und die Kinder und Jugendlichen werden zu einem Gegenbesuch nach Kiryat Bialik eingeladen.

Zum Jubiläum „70 Jahre Israel“ spricht der Bürgermeister von Kiryat Bialik, Eli Dukorski. Er wird ins Deutsche übersetzt.

Die jungen Musikerinnen und Musiker aus Kiryat Bialik spielen Kompositionen israelischer und anderer jüdischer Komponisten, die deutschen Kinder und Jugendlichen aus ihrem Repertoire.

20:00 Uhr | Schauspielhaus, Kleine Bühne, Zieschestraße 28
Der Prozeß. Schauspiel nach Franz Kafka

Als Josef K. am Morgen seines 30. Geburtstages vom Klingeln an einer Haustür geweckt wird, ahnt er noch nicht, dass sich sein Leben von jetzt auf gleich auf fatale Weise ändern wird. Vor seiner Tür stehen zwei Wärter, die ihm die Nachricht seiner Verhaftung überbringen. Das Delikt wird nicht benannt. Josef K. ist sich keiner Schuld bewusst, er ist sicher, gegen kein Gesetz verstoßen zu haben, es muss sich also um ein Missverständnis, ja gar um eine Verleumdung handeln. Trotz der formellen Verhaftung kann Josef K. weiterhin in „Freiheit“ leben und seinem Beruf nachgehen. Doch nach und nach gerät er in den Sog mysteriöser Ereignisse. Der Prozeß gewinnt eine dominierende Macht über sein Leben und verschlingt mit zermalmenden Zähnen alle Sicherheit, jeglichen Halt und Josef K.s Lebensenergy.

Vorverkauf: Theaterkassen

21:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
Yossi Fine & Ben Aylon

Von den Hügeln Jerusalems zu den Dünen der Sahara. Musik aus der blauen Wüste. Hypnoische Rhythmen und Melodien, die kollektiv in Trance versetzen. Mit ihrem neuartigen Mix aus verschiedenen Einflüssen, wie Dub, Yemen Blues, Dabke, Gnawa und Trance werden sie gefeiert als Pioniere einer neuen Musikrichtung im Mittleren Ostens. Sie selbest beschreiben es so: In 70 Jahren konnte in dieser Region ein besonderer Baum wachsen, gegossen von so vielen Ethnien, trägt er nun Früchte, die nach der Süße der Diversität schmecken: Hier erklingt eine musikalische Stimme der Versöhnung! Kommt zusammen und tanzt.

Unterstützt durch die Botschaft des Staates Israel.

Eintritt: kostenfrei

Sonntag, 25. Februar 2018

11:00 Uhr | Jüdischer Friedhof, Hoher Weg / Am Laubengang
Führung über den jüdischen Friedhof

Kulturhistorische Führungen über den Jüdischen Friedhof mit Dr. Jürgen Nitsche.

Thema: „Flucht in den Tod“. Vergessene Opfer der NS-Gewaltherrschaft in Chemnitz. Eine Spurensuche.

Diesmal geht es um Grabstätten von jüdischen Männern und Frauen, die in den Jahren der NS-Gewaltherrschaft ihr Leben aus Verzweiflung beendeten, um bis 1941 der Verfolgung und danach der Deportation zu entgehen. Daniel Flieg, Heyms Vater, sei stellvertretend genannt.

Die Herren werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

17:00 Uhr | Jüdisches Gemeindezentrum, Stollberger Str. 28
„Beseder“ (Alles klar!)

Künstler der jüdischen Gemeinde Chemnitz stellen aus: Boris Ostrovsky, Yaroslav Kurbanov,Igor Slutskyy, Lena Potiyevska, Slava Potiyevskyy. Kiryat Bialik – eine Gründung deutscher Jüdinnen und Juden – Geschichte und aktuelles Leben – Vortrag von Bürgermeister Eli Dukorski (mit Übersetzung) mit Gelegenheit zu Nachfragen.

Eintritt: kostenfrei

19:30 Uhr | Opernfoyer, Theaterplatz, 09111 Chemnitz
Kammermusikabend: Wolff, Mozart, Schostakowitsch

Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett d-Moll KV 421 Hugo Wolf: Italienische Serenade, Intermezzo für Streichquartett Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 Mejo-Quartett: Katarzyna Radomska, Violine; Benjamin Fuhrmann, Violine; Ulla Walenta, Viola; Thomas Bruder, Violoncello

Den Abschluss dieses Abends bildet das Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 von Dmitri Schostakowitsch. Er verbrachte den Sommer 1960 in Gohrisch bei Dresden und schrieb dort sein 8. Streichquartett, das er den Opfern von Krieg und Faschismus, nicht zuletzt angesichts der Dresdner Kriegsruinen, widmete. Schostakowitschs Werke haben im Repertoire des Mejo-Quartetts einen festen Platz.

Vorverkauf: Theaterkassen

Montag, 26. Februar 2018

18:00 Uhr | Jüdisches Gemeindezentrum, Stollberger Str. 28
„Simchat Hora“ (Freude an gemeinsamen Tanz)

Die Chemnitzer Synagoge mit Gemeindezentrum ist ein Ort des Gebetes und der Begegnung zugleich. Mit ihrem Tanz, Spiel und Musik entführen die Tänzerinnen die Zuschauer nicht nur zurück zu den historischen Wurzeln, als „Nebenwirkung“ fördern sie die Gesundheit.

Der Enthusiasmus von Galina Lunova für beliebte jüdische Volkstänze, ihre Weiterbildung in Seminaren der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und ihr Talent, die richtigen Tanzschritte mit Herz und Seele weiterzugeben, steckten andere Tanzbegeisterte an.

Die Tanzgruppe „Simchat Hora“ lädt zum Workshop ein.

Eintritt: kostenfrei

19:00 Uhr | Jakobisaal Chemnitz, Theaterstraße 25, 09111 Chemnitz
Einführung in das Alte Biblische Hebräisch

mit Daniel J. Naumann (Dozent für Althebräisch)

Nach einer Einführung in die Geschichte unserer Alphabetschriften werden anhand biblischer Texte und Inschriften aus dem ersten vorchristlichen Jahrtausend erste Einblicke in das Alte Hebräisch gegeben. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, sich über künftige Hebräisch-Kurse in Sachsen zu informieren.

Kontakt: Deutsch-Israelische Gesellschaft und Evangelisches Forum

Eintritt: kostenfrei

20:00 Uhr | Schauspielhaus Ostflügel, Zieschestraße 28
Ich bereue Nichts – ein NSA-Projekt des Theaterjugendclubs

2013 leakte Edward Snowden unter dem Pseudonym „Citizenfour“ 1,7 Millionen Dateien, die brisantes geheimes Material zu den Überwachungs- und Spionageprogrammen der USA und anderer Beteiligten beinhalteten. Seitdem ist Snowden auf der Flucht und findet bis heute Zuflucht im russischen Asyl. Während die einen seinen Kopf fordern, stilisieren ihn die anderen zum Helden.

Längst ist sein Gesicht zur Personifizierung im Kampf um Privatsphäre und demokratisch-freiheitliche Prinzipien im Netz geworden: Edward Snowden – Kind im Kreis seiner Familie, amerikanischer Teenager, Ex-Soldat, IT-Mitarbeiter bei der CIA, mit seiner Freundin in der Wahlheimat Hawaii, NSA-Whistleblower, Verräter, Aufklärer, Preisträger, Ehrendoktor…

Vorverkauf: Theaterkassen

Dienstag, 27. Februar 2018

18:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
Trauer und Gedenken im Judentum – Bestattungs- und Gedenkzeremonien

Vortrag von Rabbiner Jaakov Pertsovsky

In der jüdischen Kultur wird der Friedhof als „Haus der Ewigkeit“ bezeichnet. Dieser Ausdruck weist auf die besondere Bedeutung dieses Ortes hin. Im Judentum wird der Tod nicht als das Ende des Menschen, sondern als der Übergang in ein anderes Stadium angesehen. Die Seele bekommt einen Platz in einer anderen Welt und der Körper bleibt auf der Erde. Dieser wird nach vorgeschriebenen Ritualen gereinigt und ehrenvoll beerdigt. Von diesem Zeitpunkt an beginnt das Gedenken an den Verstorbenen. Das Andenken und die Trauer haben eine bestimmte Form, welche in der Jahrtausende alten Tradition verankert ist. In seinem Vortrag geht Rabbi Pertsovsky auf die einzelnen Bräuche und Praktiken im Judentum ein. Er ist für alle Bereiche der jüdischen Lehre und Praxis in der jüdischen Gemeinde zuständig, so auch für den Umgang mit Tod und Trauer.

19:00 Uhr | TU Chemnitz, Weinholdbau, Raum W014
„Deutsche Arbeit“ und der Weg von Luthers Judenhass zum nationalsozialistischen Antisemitismus

Vortrag von Nikolas Lelle

Die Idee, dass Deutsche auf besondere Weise arbeiten würden, hat eine lange, durch Antisemitismus befeuerte und gewaltvolle Geschichte. Der Vortrag will ihren Weg nachzeichnen. Ausgangspunkt sind Martin Luthers Äußerungen zu Arbeit. Denn bei Luther finden sich bereits erste Ansätze der Idee einer „deutschen Arbeit“, die schaffe und als deren Gegenteil „jüdische Nicht-Arbeit“ vorgestellt wird. Vor allem in der Mitte des 19. Jahrhunderts, nicht zufällig gleichzeitig mit der Nationwerdung der Deutschen, wird „deutsche Arbeit“ dann zu einem zentralen Begriff für Antisemiten.

Dem Vortrag geht es um eine Analyse und Kritik nicht nur des antisemitischen Feindbildes, also der Idee es gäbe eine spezifisch jüdische Weise zu (nicht-)arbeiten, sondern auch des Selbstbildes, das von Deutschen und ihrem Verhältnis zu Arbeit entworfen wird.

Nikolas Lelle promoviert bei Rahel Jaeggi am Institut für Philosophie der HU Berlin zum Thema „Deutsche Arbeit und Volksgemeinschaft im Dritten Reich und (früher) Nachkriegszeit“.

Kontakt: Student-Innen Rat Chemnitz und Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz e.V.

19:00 Uhr | Jakobisaal Chemnitz, Theaterstraße 25, 09111 Chemnitz
„Mirjams Sohn – Gottes Gesalbter“

Buchlesung von Prof. Dr. Klaus Wengst

Wer war Jesus von Nazareth? Der Neutestamtler Prof. Klaus Wengst legt dar, dass die Antwort auf diese Frage die vier Evangelien geben möchten, und diese sind von Haus aus jüdische Schriften.

Sie sind in innerjüdischen Auseinandersetzungen entstanden, in einer Zeit als eine auf Jesus als Messias bezogene jüdische Minderheit einer jüdischen Mehrheit gegenüber stand, die den Glauben an Jesus als Messias vor allem aufgrund seines Todes an einem römischen Kreuz radikal in Frage stellte. Keine Frage war, dass Jesus Jude war.

Heute leben in einer völlig anderen Situation als die Evangelisten. Wir sind nicht Teil einer bedrängten jüdischen Minderheit, sondern Erben eines mächtig gewordenen Christentums, das gegenüber dem Judentum mit einer Schuldgeschichte beladen ist. Diese Unterschiedenheit der Situation ist bei der Auslegung mit zu bedenken.

Kanonische Texte sind nicht einfach nur nachzusprechen, sondern müssen in je neuer Situation verantwortlich ausgelegt werden. Matthäus, Markus und Johannes werden nach Klaus Wengst als Juden kenntlich, die nicht nur die Septuaginta, sondern auch die hebräische Bibel gebrauchten. Ihre ursprüngliche Leser- und Hörerschaft sind auf Jesus als Messias bezogene Gemeinden aus vorwiegend jüdischen Menschen.

Kontakt: Deutsch-Israelische Gesellschaft und Evangelisches Forum

Eintritt: kostenfrei

19:30 Uhr | Schauspielhaus, Hinterbühne, Zieschestraße 28
Und Nietzsche weinte – nach Irvin D. Yalom

Ende des 19. Jahrhunderts führt eine bizarre Dreiecksbeziehung dazu, dass die deutsche Philosophie auf dem Spiel steht. In einer Zeit des kulturellen Wandels, irgendwo zwischen Zukunftseuphorie und Zukunftsangst, Lebensüberdruss und Endzeitstimmung, bittet Lou Andreas-Salomé den angesehenen Arzt Prof. Josef Breuer, Friedrich Nietzsche zu helfen. Er soll ihn von seiner selbstzerstörerischen Obsession für sie kurieren. Doch kann man jemandem helfen, der Hilfe als Schwäche sieht? Breuer nimmt die Herausforderung an und unterzieht Nietzsche einer ungewöhnlichen „Redekur“. Hat man sein Leben selbst gewählt? Was bedeutet Freiheit? Warum ist Gott tot und wer hat ihn getötet? Humorvoll und in surrealen Szenarien durchforsten Breuer und Nietzsche das Sumpfgebiet versteckter Leidenschaften und Begierden – und tragen auf dem Pfad ihrer menschlichen, allzu menschlichen Abgründe unglaubliche Blüten zu Tage.

Vorverkauf: Theaterkassen

20:00 Uhr | Schauspielhaus, Ostflügel, Zieschestraße 28
Ich bereue Nichts – ein NSA-Projekt des Theaterjugendclubs

2013 leakte Edward Snowden unter dem Pseudonym „Citizenfour“ 1,7 Millionen Dateien, die brisantes geheimes Material zu den Überwachungs- und Spionageprogrammen der USA und anderer Beteiligten beinhalteten. Seitdem ist Snowden auf der Flucht und findet bis heute Zuflucht im russischen Asyl. Während die einen seinen Kopf fordern, stilisieren ihn die anderen zum Helden. Längst ist sein Gesicht zur Personifizierung im Kampf um Privatsphäre und demokratisch-freiheitliche Prinzipien im Netz geworden: Edward Snowden – Kind im Kreis seiner Familie, amerikanischer Teenager, Ex-Soldat, IT-Mitarbeiter bei der CIA, mit seiner Freundin in der Wahlheimat Hawaii, NSA-Whistleblower, Verräter, Aufklärer, Preisträger, Ehrendoktor…

Vorverkauf: Theaterkassen

Mittwoch, 28. Februar 2018

19:30 Uhr | Lutherkirche, Zschopauer Str. 151, 09126 Chemnitz
Meisterwerke und Raritäten der Musik – Klavierkonzert

Vadim Chaimovich (Frankfurt /M.) spielt Werke von Henry Purcell, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Pachelbel, Sergej Rachmaninoff u.a. Vadim Chaimovich wurde als Sohn Jüdischer Eltern in Vilnius (Litauen) geboren. Mit fünf Jahren erhielt er den ersten Klavierunterricht, mit sieben trat er bereits mit einem Kammerorchester in der UdSSR auf. Schon als Kind wurde er für sein Klavierspiel mehrfach mit Preisen bedacht. Nach seinem erfolgreichen Hochschulabschluss in Frankfurt folgte ein Zusatzstudium bei dem Pianisten Eugen Indjic in Paris. Dann bei Vadim Chaimovich an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresdenund bei Professor Peter Rösel ein Aufbaustudium.

Eintritt: 10 € | 7 € ermäßigt

19:30 Uhr | Jüdisches Gemeindezentrum, Stollberger Str. 2
Тимура Шаова «При чем тут Фрейд?»
(Timur Shaov „Was hat denn Freud damit zu tun?“)

Тимур Шаов в авторской песне стоит несколько особняком. Иногда его называют «поющий Жванецкий», иногда сравнивают с Галичем и Высоцким. Но у него, несомненно, своя оригинальная интонация. Очень сложно отнести творчество Шаова к какому-то музыкальному направлению. Он – разный.В его музыкальном формате и авторская песня и рок-н-ролл, и романс и баллада, и стилизации под городской фольклор, и национальные мотивы. Кто-то сказал – «Спасибо Тимур за ваши песни, они такие разные, что их не скучно слушать подряд!» Новая программа называется «При чем тут Фрейд?».

Песни из нового альбома, как всегда, разнообразны по стилистике и тематике. Вместе с Тимуром на сцену выйдут его друзья-музыканты: Николай Григорьев (гитара) – победивший на конкурсе гитаристов, который проводила фирма «Сигма», и получивший первый приз – гитару из рук великого гитариста Томми Эммануэля, и мандолинист Михаил Махович, которого называют «золотой мандолиной России».

Unter den russischen Liedermachern nimmt Timur Shaov einen besonderen Platz ein. In seinem Werk finden sich Chanson und Rock ’n‘ Roll, Romanzen und Balladen, folkloristische Motive und Großstadtlyrik. Seine Lieder werden von Theatergängern goutiert: so sujethaft und dramaturgisch sind sie aufgebaut. Wie ein Spiegel reflektieren sie unsere heutige Zeit, mit all ihren Schwierigkeiten, aber auch mit der Hoffnung, dass alles sich ganz bestimmt zum Besseren wendet.

Das neue Album heißt „Was hat denn Freud damit zu tun?“ und umfasst Lieder unterschiedlichen Stils und Thematik. Es gibt böse Satire und freundlichen Ulk, natürlich darf auch die Politik nicht fehlen, verpackt in Chanson, Rock ‘n‘ Roll und sogar Rap, alles mit dem typischen, unvergleichlichen Shaov’schen Humor. Zusammen mit Timur spielen seine Musikerfreunde: Nikolai Grigorjew (Gitarre), Gewinner des Wettbewerbs von Sigma Guitars und Tommy Emmanuel, und Michail Machowitsch, die „goldene Mandoline Russlands“.

Kontakt: Tage der jüdischen Kultur e.V., Jüdische Gemeinde Chemnitz und Schalom e.V. Chemnitz

Eintritt: 10 € | 7 € ermäßigt

Donnerstag, 01. März 2018

18:00 Uhr | Stadtkirche St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1, 09111 Chemnitz
Vesper mit Musik

mit Musikschülern aus Kiryat Bialik und der Städtischen Musikschule Chemnitz

Kinder und Jugendliche aus Kiryat Bialik sind eine Woche bei Gastfamilien in Chemnitz, um mit Kindern und Jugendlichen aus Chemnitz gemeinsam zu musizieren. Dem Besuch der jungen Israelis folgt noch in diesem Jahr ein Gegenbesuch Chemnitzer Kinder und Jugendlichen.

Ein Beitrag zum 70-jährigen Jubiläum Israels.

Kontakt: Evangelisches Forum, Deutsch-israelische Gesellschaft, Tage der jüdischen Kultur e.V., Judentum Begegnen e.V. und städtische Musikschule

Eintritt: kostenlos

19:00 Uhr | Weltecho, Annaberger Str. 24, 09111 Chemnitz
Chemnitzer Friedensimpulse

„Kriegstrauma und der Traum vom Frieden“

» Alle Veranstaltungen zum Chemnitzer Friedenstag

19:00 Uhr | DAStietz, Veranstaltungssaal, Moritzstraße 20
Der jüdische Staat – Was Israel und seine Gesellschaft ausmacht

Vortrag Dr. Daniel Mahla

1948 wurde Israel als jüdischer Staat gegründet. Doch auch 70 Jahre danach ist der jüdische Charakter und dessen Bedeutung immer noch umstritten. Fragen nach der Verfasstheit des Staates und seiner Institutionen beschäftigen die israelische Gesellschaft und entfachen immer wieder lebhafte Diskussionen. Dr. Daniel Mahla, Koordinator des Zentrums für Israel-Studien der Universität München, bespricht diese und weitere Fragen und deren Bedeutung für die israelische Geschichte und Gesellschaft.

Kontakt: Konrad-Adenauer-Stiftung und Volkshochschule Chemnitz

Eintritt: kostenfrei

19:30 Uhr | TU Chemnitz
Eduard-Theodor-Böttcher-Bau Altes Heizhaus (Innenhof)
Täter und Komplizen – Theologie und Kirchen von 1933 bis 1945

Prof. Dr. Manfred Gailus, Berlin

Zwar hat es im „Dritten Reich“ auch christlichen Widerstand gegeben, aber dieser Widerstand von Theologie und Kirchen blieb eher die Ausnahme. Sowohl bei Katholiken als auch bei Protestanten waren Anpassungen an das Regime bis hin zu direkter Partizipation verbreitet. In Extremfällen gehörte dazu auch die Beteiligung an ihren Verbrechen. Viele Theologen betätigten sich als „nationalsozialistische Christen“ im Sinne der Hitlerdiktatur und verliehen ihr dadurch zusätzliche Legitimation. Nur wer auf das ganze Feld von Glaube, Religion und Kirchen blickt, vermag zu erklären, warum das NS-Regime lange Zeit so erfolgreich sein konnte. Der Vortrag wird diese These anhand von exemplarischen „Tätern und Komplizen“ aus dem Kirchenbereich belegen.

Prof. Dr. Manfred Gailus lehrt Neuere Geschichte am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin.

Eintritt: kostenfrei

Freitag, 02. März 2018

17:00 Uhr | Rathaus, Stadtverordnetensaal, Markt 1, 09111 Chemnitz
Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises 2018

Der Chemnitzer Friedenspreis wird unter der Schirmherrschaft des Bürgervereins „FUER CHEMNITZ“ e.V., in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Etelka Kobuß verliehen. Musikalische Umrahmung durch die Städtische Musikschule Chemnitz. Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang.

Mit freundlicher Unterstützung durch: Rotary Club Chemnitz und eins energie in sachsen GmbH & Co. KG

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19:00 Uhr | TU Chemnitz
Weinholdbau, Raum W014, Reichenhainer Str. 70
Die Vereinten Nationen gegen Israel – Zur Instrumentalisierung humanitärer Hilfe durch das UNRWA

Vortrag von Jörg Rensmann

Die Vereinten Nationen besitzen zwei Flüchtlingshilfswerke. Der UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) betreut alle Flüchtlinge dieser Welt außer einer Gruppe. Seit Dezember 1949 kümmert sich die UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East) allein um die Belange palästinensischer Flüchtlinge. Sie verfügt über fünf Niederlassungen in der Westbank, im Gazastreifen, im Libanon, in Jordanien und in Syrien und hat etwa 30.000 Mitarbeiter.

Damit ist die UNRWA unter den größten nicht staatlichen Arbeitgebern der Region. Im Januar 2012 listete sie 4,8 Millionen Personen als palästinensische Flüchtlinge. Doch nicht nur die Definition von Flüchtlingen, die dieser Zahl zugrunde liegt, ist höchst umstritten. Millionen an Hilfsgeldern gehen laut einer Studie des früheren UNRWA-Mitarbeiters James Lindsay an Menschen, die diese Leistungen nicht benötigen.

Jörg Rensmann ist Politikwissenschaftler und freier Autor. Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der Organisationen »Mideast Freedom Forum« Berlin und »Scholars for Peace in the Middle East‒ Deutsche Sektion«.

Eintritt: kostenfrei

19:30 Uhr | Synagoge, Stollberger Str. 28, 09119 Chemnitz
Öffentlicher Gottesdienst

Eintritt: kostenfrei

20:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
„Krieg zum Frieden“

Vortrag von Eugen Drewermann

Kontakt: Aktion © und Buchladen MonOkel in Kooperation mit SMAC

Abendkasse: 6 € / 5 € ermäßigt
VVK: 5 € / 4 € ermäßigt

Samstag, 03. März 2018

10:30 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
A wie architektur. Führung zur Geschichte des Kaufhaus Schocken

Anhand unserer 19 einzigartigen Architekturmodelle stellen wir Ihnen Erich Mendelsohn als einen Pionier des „Neuen Bauens“ vor. Wir verknüpfen die Werke mit seiner international geprägten Biografie. Auch das Kaufhaus Schocken entstammt seinem Skizzenbuch.

Der Warenhauskonzern der Gebrüder Schocken gehörte bis ans Ende der 1930-er Jahre zu den größten Kaufhausketten Deutschlands. Leihgaben und Schenkungen ehemaliger Angestellter und Kunden illustrieren die Geschichte des heutigen Museumsgebäudes.

Salman Schocken lernen Sie als einen wissbegierigen Menschen, leidenschaftlichen Sammler und engagierten Zionisten kennen. Das Programm seines Buchverlages bot vielen Juden in der NS-Zeit einen geistigen Rückhalt.

15:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
TOD & RITUAL

Der Rundgang durch die Ausstellung TOD & RITUAL bietet einen Einblick in die Rituale von Abschied und Erinnerung. Ausgehend von einer der größten antiken Nekropolen Sachsens, dem Gräberfeld von Niederkaina bei Bautzen, machen wir Sie mit den vorgeschichtlichen Bestattungskulturen und Jenseitsvorstellungen in Europa bekannt und suchen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den großen Weltreligionen.

19:00 Uhr | Jüdisches Gemeindezentrum, Stollberger Str. 28
Purim Party

21:00 Uhr | Weltecho, Café, Annaberger Str. 24, 09111 Chemnitz
Underground Witches (Tel Aviv/Jerusalem/Berlin)

Konzert mit Neta Polturak, Dane Joe, Rona Geffen & Karma She

Eine angenehm anrüchige Konzert-Nacht mit vier starken Künstlerinnen aus Israel : Neta Polturaks experimentelle und doch melodisch poppige Musik ist hypnotisierend, ihre androgyn aufreizende Bühnenpräsenz entfacht mitunter schaurige Kitzelwellen. Dane Joes dunkle Zauberformeln sind digitale Poeme im Versmaß elektronischer Musik, deren Schwung, von Synth- und Dronestürmen erregt, magische Tanz-Rituale beschwören.

Rona Geffen pumpt Lust und Sinnlichkeit im Herzschlag von Rhythmus und Bass auf die Bühne, wo sie die Vision einer prächtig pulsierenden Welt erstehen lässt, in der alles erlaubt ist und fulminant vibriert. Karma She ist die polymorphe künstlerische Inkarnation eines Wesen jenseits von Gender, sie ist viele, zum Besipiel ein/e queere/s Ladyboy und transsexuelle psychedelische Mystikerin, die Performance, mit Tänzer*innen, Kostümen, Video Art, HipHop und wilder Symbolik verbindet.

www.soundcloud.com/neta-polturak
www.danejoe.com
www.ronageffen.com
www.karma-she.com

Eintritt: 6 € Abendkasse

Sonntag, 04. März 2018

11:00 Uhr | Neue Sächsische Galerie, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz
„Dein ist mein ganzes Herz“ – Richard Tauber zum 70. Todestag

Jeffrey Goldberg und Egmont Elschner erinnern an den großen Sänger.

Richard Tauber (* 16. Mai 1891 in Linz; † 8. Januar 1948 in London). war das uneheliche Kind der Soubrette Elisabeth Denemy und des konvertierten jüdischen Schauspielers und Chemnitzer Opern-Intendanten Anton Richard Tauber. Das Geburtshaus war das Hotel Zum schwarzen Bären in Linz. Er war ein begnadeter österreichischer Opernsänger(Tenor). Von der Presse und der Werbung wurde ihm der Name „König des Belcanto“ verliehen.

Eintritt: 10 € / 8 € ermäßigt

14:00 – 17:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
Bier und Bücher – Markt

Zum Verkauf werden koscheres Bier und Neuerscheinungen des Verlages Hentrich & Hentrich angeboten.

Eintritt: kostenfrei

19:30 Uhr | Lehmanns Café, Markersdorfer Str. 112, 09123 Chemnitz
Trio Shoshana – Konzert

Klezmer Konzert mit dem Trio “Shoshana” aus Dessau. Das Trio spielt populäre und traditionelle jüdische Musik. Es wurde unter Leitung von Leonid Norinsky gegründet, zusammen mit Ina Norinska – Tamburin, Gesang und Tanz sowie Larissa Faynberg – Violine. Das Repertoire umfasst Lieder und Instrumentalstücke die sich auf die Tradition der Aschkensim, der mittel- und osteuropäischen stützen. Es wird sowohl hebräisch als auch jiddisch gesungen. Das Ensemble Shoshana spielt Klezmer, jiddische Lieder und israelischen Pop. In einem ungewöhnlichem Arrangement (fast alles aus eigner Feder) für Knopfakkordeon, Violine und Gesang bieten die Drei bravourös interpretierte Instrumentale Freylacks mit den harmonischen Klänger der Lieder durch die Tiefe und Wärme der jüdischen Seele.

Montag, 05. März 2018

11:00 – 21:00 Uhr | Neumarkt, Markt 1, 09111 Chemnitz
Chemnitzer Friedenstag

Der Bürgerverein „FÜR CHEMNITZ“ e.V. und die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag bitten die Chemnitzerinnen und Chemnitzer um ihre FRIEDENSWÜNSCHE.

11.00 Uhr Neumarkt: „Geschichtsbaustelle Chemnitz“ – Ausstellung des Klinke e.V. über die Ereignisse im März 1933
13.00 Uhr Neumarkt: Friedens – Gedächtnis – Spiel
14.00 Uhr Neumarkt: Aktionsstand „Red-Hand-Day“ – Keine Kindersoldaten!
17.00 Uhr Friedenswege zum Neumarkt, beginnend an vier Kirchen
18.00 Uhr Neumarkt: Kundgebung

» Alle Veranstaltungen zum Chemnitzer Friedenstag

19:30 Uhr | Kreuzkirche, Henriettenstraße 36, 09112 Chemnitz
Konzert zum Chemnitzer Friedenstag

19:30 Uhr | Neue Sächsische Galerie, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz
Was bedeutet kosher – Vortrag

Vortrag von Rabbiner Jakov Pertsovsky

Gefillte Fisch und Latkes, Tscholent oder das Challabrot. Es gibt viele verschiedene Speisen, die mit dem Judentum sowie mitder jüdischen Küche in Verbindung gebracht werden. Wir werden einige der berühmten jüdischen Leckereien kennenlernen und ihren Bedeutungen nachgehen.

Dienstag, 06. März 2018

17:00 – 18:30 Uhr | Treffpunkt Tietz-Foyer,
am Versteinerten Wald, Moritzstraße 20
Vom Warenhaus zum Kulturzentrum – Das Tietz in Chemnitz

Führung mit Gästeführerin Grit Linke

Während des Rundgangs erfahren Sie allerlei Wissenswertes und Amüsantes aus der einhundertjährigen Geschichte des „Tietz“. Lassen Sie sich durch unterhaltsame Anekdoten sowie kuriosen Begebenheiten in die Zeit zurückversetzen, als das tietz noch ein „Tempel der Kauflust“ war.

Kontakt: Grit Linke | 0176 234 027 24
Teilnahme: kostenfrei

19:00 Uhr | DAStietz, Veranstaltungssaal, Moritzstraße 20
„Überbitten“ – Deborah Feldman liest aus ihrer autobiografischen Erzählung

Nach dem überwältigenden Erfolg von „Unorthodox“ lässt Deborah Feldman uns in „Überbitten“ teilhaben an ihrem Aufbruch und ihrer Reise zu einem neuen Selbst. Hochpolitisch und zugleich intim, ist „Überbitten“ eine polarisierende Streitschrift und eine kritische Selbstbefragung. Im Gespräch mit ihrem Verleger Christian Ruzicska stellt Deborah Feldman ihr neues Buch vor.

Vorverkauf: DAStietz-Museumskasse (1. Etage)
Kontakt: Förderer der Stadtbibliothek Chemnitz e.V., Tage der Jüdischen Kultur in Chemnitz e.V.
Eintritt: 8 EUR / 6 EUR ermäßigt

19:30 Uhr | Lilla Villa, Kaßbergstraße 22, 09112 Chemnitz
Lebensbericht Renate Aris

Sie hat viel zu erzählen: über die Stadt, die Synagoge, die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Chemnitz, welche 1911 immerhin 1800 Mitglieder hatte. Das sollte sich ab 1933 ändern, als Juden verfolgt, vertrieben und ermordet wurden. Renate Aris überlebte den Holocaust in Dresden. Die heute 82-jährige ist Gründerin und Leiterin des jüdischen Frauenvereins und sieht ihre wichtigste Aufgabe im Vermitteln jüdischer und sächsischer Geschichte.

Heute kommen wir mit Renate Aris ins Gespräch. Sie gewährt uns Einblicke in eine Fülle von Leben, aber auch in eines der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts.

Eintritt: 5 € / 4 € ermäßigt

20:15 Uhr | Haus Arthur, Hohe Str. 33, 09112 Chemnitz
Auf Ediths Spuren – Dokumentarfilm

Wenn sie nicht als sowjetische Agentin tätig war, fotografierte sie in Wien und London Arbeiter, Straßenkinder und Bilder der Armut und des sozialen Elends. 1908 als Edith Suschitzky in Wien geboren, starb sie 1973 in Brighton. Sie rekrutierte den Spion des Jahrhunderts, Kim Philby, und half mit, die Cambridge Five, den erfolgreichsten und berühmtesten Spionagering aufzubauen, den die Sowjetunion je beschäftigt hat. Edith war Jungks Großtante; der Schriftsteller und Filmemacher versucht den Rätseln ihres Lebens auf die Spur zu kommen – in Österreich, Großbritannien und Russland. Ein Dokumentarfilm über eine bedeutende Fotografin, zugleich das Porträt einer Spionin und die Geschichte eines Familiengeheimnisses.

Mittwoch, 07. März 2018

17:30 Uhr | Synagoge, Stollberger Str. 28, 09119 Chemnitz
Führung Synagoge Chemnitz

Eintritt: kostenfrei

19:00 Uhr | Villa Esche, Parkstraße 58, 09120 Chemnitz
„Sozusagen grundlos vergnügt“ – Ein musikalisch-literarischer Abend mit Lyrik von Mascha Kaléko

Es rezitiert und singt: Alix Dudel; Es spielt: Sebastian Albert, Gitarre

Im Berlin der Goldenen Zwanziger wächst sie auf: Mascha Kaléko, die zeitlose und empfindsame Dichterin. Schauspielerin und Diseuse Alix Dudel, deren Markenzeichen eine herrlich tiefe, klangvolle und unglaublich wandelbare Stimme ist, nimmt das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise durch Kalékos Gedanken. Sie richtet den Blick auf das wechselvolle Leben der Dichterin, das durch Flucht und Heimatlosigkeit gekennzeichnet ist und so in unseren Tagen an Aktualität gewinnt. Kaléko wurde als Kind jüdischer Eltern in Galizien geboren und emigrierte nach Deutschland, wo sie von 1918 bis 1938 lebte und viele ihrer heiter-melancholischen Gedichte entstanden. Das Thema Emigration – später nach Amerika – und die damit verbundenen Schwierigkeiten schwingen immer wieder in ihren Zeilen. Begleitet wird Dudel von dem Gitarristen Sebastian Albert, der mit Vertonungen des Komponisten Herbert Baumann und eigenen Improvisationen einen magischen Klangteppich unter Kalékos Worte legt. Das perfekt aufeinander abgestimmte Duo fasziniert durch eine Fülle an stimmlichen Mitteln und unerschöpflichen Klangfärbungen ebenso, wie durch den Charme beider Künstler, ihr telepathisches Zusammenspiel und ihre eindrucksvolle Bühnenpräsenz.

Mit freundlicher Unterstützung von ADLATUS AG und PYUR

Kontakt: Villa Esche/GGG, Tage der jüdischen Kultur e.V. |
0371 533 10 88
Eintritt: 12 € / 6 ermäßigt

19:00 Uhr | Weltecho, Annaberger Str. 24, 09111 Chemnitz
Gaza Surf Club – Dokumentarfilm

Eine junge Generation, die in Gaza zwischen Israel und Ägypten gefangen ist und von der Hamas regiert wird, zieht es zu den Stränden. Sie hat genug von Besetzung, Krieg und religiösem Fanatismus und ihre ganz eigene Art des Protests gefunden: Surfen. Der Gazastreifen ist ein schmaler Küstenstreifen zwischen Israel und Ägypten mit einem Hafen, in dem keine Schiffe mehr anlegen und einem Flughafen, der nicht mehr angeflogen wird. Kaum jemand kommt heraus, fast nichts und niemand kommt hinein. Mit ihren Surfbrettern schaffen sich die Surfer ein kleines Stück Freiheit, zwischen dem Strand und der von den Israelis kontrollierten Sechs-Meilen-Grenze. Freiheit, die ihnen keiner nehmen kann. Der Film zeigt die Träume und Hoffnungen der Jugendlichen dieser Grenzregion, in der die ältere Generation jegliche Hoffnung aufgegeben hat.

Eintritt: 5 € / 3,50 € ermäßigt

19:00 Uhr | Jüdisches Gemeindezentrum, Stollberger Str. 28
Zur Geschichte der Juden in Chemnitz

Vortrag mit Bildern von Dr. Jürgen Nitsche

Veranstaltung zur 875-Jahrfeier der Stadt Chemnitz unter besonderer Beachtung ihrer Beziehungen zur Stadt bzw. Stadtverwaltung (1878 Bethaus – 1899 Synagoge – 1939 Kultusvereinigung – 1961 Gemeindehaus) – Vortrag mit Bildern von Dr. Jürgen Nitsche.

Dr. Jürgen Nitsche ist der anerkannte Experte für jüdische Geschichte in Chemnitz mit zahlreichen Publikationen. In seinem Vortrag finden die Beziehungen der jüdischen Gemeinde zur Stadt bzw. Stadtverwaltung besondere Beachtung. Er schlägt einen Bogen von der Synagoge (1889) über die Kultusvereinigung (1939) bis zum Gemeindehaus(1961) bis in die Gegewart.

Kontakt: Jüdische Gemeinde Chemnitz, Deutsch-Israelische Gesellschaft und Evangelisches Forum
Eintritt: kostenfrei

20:00 Uhr | Lesecafé Odradek, Leipziger Str. 3, 09113 Chemnitz
Die Leben des Käpt’n Bilbo – Lesung mit israelischem Whiskey

Gefeierter Schriftsteller, provokativer Maler, Galerist und legendärer Kneipier: In dem Faktenroman »Die Leben des Käpt’n Bilbo« setzt sich Ludwig Lugmeier auf dessen Spur und verfolgt die Verwandlungen eines Berliner Juden, der als Autor und Maler berühmt werden sollte und vor allem eines konnte: Sagenhafte Geschichten erzählen. Jack Bilbo, mit bürgerlichem Namen Hugo Cyrill Kulp Baruch, kam 1907 am Berliner Kurfürstendamm zur Welt, er schlug sich mit wechselnden Identitäten und fiktiven Rollen durch die dunklen Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts.

Ludwig Lugmeier, geb. 1949 in Kochel am See, lebt in Berlin als freier Autor. Buchveröffentlichungen: „Schattenränder“, Prosatexte (1987), „Flickstellen“, Gedichte (1988) „Wo der Hund begraben ist“, Roman (1993), „i“, Gedichte (1998), „Der Mann, der aus dem Fenster sprang“, Roman (2005), Gedichte und Erzählungen in verscheidenen Verlagen, außerdem Rundfunk-Features, Reportagen, Essays.

Eintritt: 3 € (inklusive Willkommenswhiskey)

Donnerstag, 08. März 2018

16:00 Uhr | Treffpunkt: „Kyffhäuserburg“,
Ecke Hübschmann-/ Theodor-Lessing-Straße
Entlang der früheren Kyffhäuserstraße – Eine erneute Spurensuche auf dem Kaßberg

Ein kulturhistorischer Rundgang mit Dr. Jürgen Nitsche

Die ehemalige Kyffhäuserstraße steht stellvertretend für die Straßen in Chemnitz, deren Namen in Verbindung zu früheren Kriegen des Deutschen Reiches standen. Sie trug bis 1945 diesen Namen.

Ein Rundgang entlang dieser Straße soll den Besuchern einen Eindruck von dem Umfeld vermitteln, das einen Großteil der jüdischen Weltkriegsteilnehmer wesentlich prägte. Sie lebten unweit der 1909 erbauten Kyffhäuserburg, in der die Brüder Heidenheim wohnten, die 1914 bzw. 1918 in den Gefechten an der Westfront starben. Gedenkminute für Walter und Karl Heidenheim. Die Spurensuche erstreckt sich auch auf Teile der angrenzenden Horst-Menzel-Straße, der früheren Roonstraße.

19:00 Uhr | DAStietz, Veranstaltungssaal, Moritzstraße 20
Fluchtpunkt – Sehnsuchtsort – neue Heimat … Das Verhältnis europäischer und amerikanischer Juden zum Staat Israel

Israel, das große kleine Land, welches die Welt immer wieder in Atem hält – mit welchen Hoffnungen und Ängsten blicken Juden selbst darauf? Die Rabbinerin Esther Jonas-Märtin ist in Leipzig geboren und aufgewachsen. Ihre akademische Ausbildung und das religiöse Studium führte sie zunächst nach Berlin und Potsdam, schließlich nach Jerusalem und in den letzten fünf Jahren nach Los Angeles/Kalifornien. Über ihre vielfältigen Innenansichten verschiedenster jüdischer Gemeinden, über Verbindendes, aber auch über Unterschiede wollen wir mit Rabbinerin Jonas-Märtin ins Gespräch kommen!

Kontakt: Konrad-Adenauer-Stiftung und Volkshochschule Chemnitz
Eintritt: kostenfrei

19:00 Uhr | Haus Arthur, Hohe Str. 33, 09112 Chemnitz
Künstlergespräch mit Guy Königstein (ISR)

Ob geschrieben oder gebaut, fotografiert oder gekocht, gedruckt oder gegossen, installiert oder performt, Guy Königsteins Werk untersucht beides: Sowohl sein eigenes Vermögen als Künstler, wie auch der Grenzen der Betrachter*innen an alternativen historischen, sozialen, institutionellen und nationalen Narrativen mitzuwirken. Im Zuge seines ersten Besuchs in Chemnitz wird Königstein einige seiner in den letzten Jahren in verschiedenen geographischen und kulturellen Kontexten entstandenen Arbeiten präsentieren und zur Diskussion stellen. Darunter eine jüngste Serie von Collagen bestehend aus Geschichten über weiblichen Widerstand, die den männlichen Ethos der Israelischen Black Panther Bewegung herausfordern sollen; eine experimentelle Dokumentation über die mögliche Rückkehr von Palästinenser*innen, die 2014 während der „Operation Protective Edge“, auch Gaza Krieg genannt, in Israel aufgenommen wurde; eine Lecture-Performance zum Thema Emigration und dem „Streben nach Glück“, inspiriert von einer Artist-Residency in Südafrika; und eine Gedenk-Installation, in Kiev kreiert, die lokale Prozesse der Dekommunisierung, des Abbaus von Überresten der sozialistischen Epoche, reflektiert.

Im Anschluss daran laden wir zu einem intensiven Workshop Wochenende unter Leitung von Guy Königstein am 10. und 11.03. im Haus Arthur.

19:30 Uhr | TU Chemnitz, Eduard-Theodor-Böttcher-Bau Altes Heizhaus (Innenhof),
Str. der Nationen 62, 09111 Chemnitz
Wann kommt der Messias? – Eine jüdische Perspektive

Vortrag von Rabbiner Alexander Nachama, Dresden

Der Messias steht für die Hoffnung auf bessere Zeiten. Mit ihm wird Frieden auf der ganzen Welt einkehren. Seit wann warten Menschen auf den Messias? Wann wird er (endlich) kommen? Wer wird er sein? Können wir etwas tun, um sein Kommen zu beschleunigen? Woher wissen wir, ob die Person, die vorgibt, der Messias zu sein, es auch wirklich ist? Schließlich gab es in der Vergangenheit immer wieder auch Personen, die sich fälschlicherweise als Messias ausgegeben haben.

Kontakt: Agricolaforum Chemnitz der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen

Freitag, 09. März 2018

11:30 Uhr | Bürgerhaus City, Kreativcafé All In, Rosenhof 14
Zeitzeugengespräch zur Ausstellung „Wer ein Leben rettet – rettet die ganze Welt“

Kontakt: Bürgerinitiative Chemnitzer City e.V., Jüdischer Frauenverein Dresden e.V.
Eintritt: kostenfrei

19:30 Uhr | Schauspielhaus, Hinterbühne, Zieschestraße 28
Und Nietzsche weinte – nach Irvin D. Yalom

Ende des 19. Jahrhunderts führt eine bizarre Dreiecksbeziehung dazu, dass die deutsche Philosophie auf dem Spiel steht. In einer Zeit des kulturellen Wandels, irgendwo zwischen Zukunftseuphorie und Zukunftsangst, Lebensüberdruss und Endzeitstimmung, bittet Lou Andreas-Salomé den angesehenen Arzt Prof. Josef Breuer, Friedrich Nietzsche zu helfen. Er soll ihn von seiner selbstzerstörerischen Obsession für sie kurieren. Doch kann man jemandem helfen, der Hilfe als Schwäche sieht? Breuer nimmt die Herausforderung an und unterzieht Nietzsche einer ungewöhnlichen „Redekur“. Hat man sein Leben selbst gewählt? Was bedeutet Freiheit? Warum ist Gott tot und wer hat ihn getötet? Humorvoll und in surrealen Szenarien durchforsten Breuer und Nietzsche das Sumpfgebiet versteckter Leidenschaften und Begierden – und tragen auf dem Pfad ihrer menschlichen, allzu menschlichen Abgründe unglaubliche Blüten zu Tage.

Kontakt: Die Theater Chemnitz
Vorverkauf: Theaterkassen

20:00 Uhr | Schauspielhaus, Ostflügel, Zieschestraße 28
Ich bereue Nichts – ein NSA-Projekt des Theaterjugendclubs

2013 leakte Edward Snowden unter dem Pseudonym „Citizenfour“ 1,7 Millionen Dateien, die brisantes geheimes Material zu den Überwachungs- und Spionageprogrammen der USA und anderer Beteiligten beinhalteten. Seitdem ist Snowden auf der Flucht und findet bis heute Zuflucht im russischen Asyl. Während die einen seinen Kopf fordern, stilisieren ihn die anderen zum Helden. Längst ist sein Gesicht zur Personifizierung im Kampf um Privatsphäre und demokratisch-freiheitliche Prinzipien im Netz geworden: Edward Snowden – Kind im Kreis seiner Familie, amerikanischer Teenager, Ex-Soldat, IT-Mitarbeiter bei der CIA, mit seiner Freundin in der Wahlheimat Hawaii, NSA-Whistleblower, Verräter, Aufklärer, Preisträger, Ehrendoktor…

Kontakt: Die Theater Chemnitz
Vorverkauf: Theaterkassen

Samstag, 10. März 2018

10:00 Uhr | Haus Arthur, Hohe Str. 33, 09112 Chemnitz
Workshop mit Guy Königstein

Im Workshop wollen wir Geschichte und Politik mit künstlerischen
Mitteln erforschen. Unter Leitung des israelischen
Künstlers Guy Königstein werden wir einen Blick auf contested
histories (das Terrain „umstrittener Geschichte(n)“
werfen, als Felder mit hohem politischem Potenzial, um gemeinsam
zu erfahren wie künstlerische Zugänge aufregende
Verbindungen herstellen können, zwischen dem Individuellen
und dem Kollektiven. Keine Vorkenntnisse von Nöten!

Guy Königstein (1982, Israel) studierte Design an der FH Potsdam und der Design Academy Eindhoven und erhielt seinen Master in Angewandter Kunst vom Sandberg Institute Amsterdam 2013. Er arbeitet mit verschiedenen Medien in Museen und Galerien, auf Performance Bühnen, auf akademischen Podien ebenso wie im öffentlichen Raum.

Anmeldung unter:
muenster.tdjk@posteo.de oder unter 0157 830 464 99

15:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
A wie architektur. Führung zur Geschichte des Kaufhaus Schocken

Anhand unserer 19 einzigartigen Architekturmodelle stellen wir Ihnen Erich Mendelsohn als einen Pionier des „Neuen Bauens“ vor. Wir verknüpfen die Werke mit seiner international geprägten Biografie. Auch das Kaufhaus Schocken entstammt seinem Skizzenbuch.

Der Warenhauskonzern der Gebrüder Schocken gehörte bis ans Ende der 1930-er Jahre zu den größten Kaufhausketten Deutschlands. Leihgaben und Schenkungen ehemaliger Angestellter und Kunden illustrieren die Geschichte des heutigen Museumsgebäudes.

Salman Schocken lernen Sie als einen wissbegierigen Menschen, leidenschaftlichen Sammler und engagierten Zionisten kennen. Das Programm seines Buchverlages bot vielen Juden in der NS-Zeit einen geistigen Rückhalt.

15:00 Uhr | SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
TOD & RITUAL

Der Rundgang durch die Ausstellung TOD & RITUAL bietet einen Einblick in die Rituale von Abschied und Erinnerung. Ausgehend von einer der größten antiken Nekropolen Sachsens, dem Gräberfeld von Niederkaina bei Bautzen, machen wir Sie mit den vorgeschichtlichen Bestattungskulturen und Jenseitsvorstellungen in Europa bekannt und suchen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den großen Weltreligionen.

19:30 Uhr | Trinitatiskirche, Trinitatisstraße 7, 09131 Chemnitz
Shir Semer

Konzert des Chores der jüdischen Gemeinde

20:00 Uhr | Schauspielhaus, Ostflügel, Zieschestraße 28
Ich bereue Nichts – ein NSA-Projekt des Theaterjugendclubs

2013 leakte Edward Snowden unter dem Pseudonym „Citizenfour“ 1,7 Millionen Dateien, die brisantes geheimes Material zu den Überwachungs- und Spionageprogrammen der USA und anderer Beteiligten beinhalteten. Seitdem ist Snowden auf der Flucht und findet bis heute Zuflucht im russischen Asyl. Während die einen seinen Kopf fordern, stilisieren ihn die anderen zum Helden. Längst ist sein Gesicht zur Personifizierung im Kampf um Privatsphäre und demokratisch-freiheitliche Prinzipien im Netz geworden: Edward Snowden – Kind im Kreis seiner Familie, amerikanischer Teenager, Ex-Soldat, IT-Mitarbeiter bei der CIA, mit seiner Freundin in der Wahlheimat Hawaii, NSA-Whistleblower, Verräter, Aufklärer, Preisträger, Ehrendoktor…

Kontakt: Die Theater Chemnitz
Vorverkauf: Theaterkassen

22:00 Uhr | Atomino, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz
Ecstatic! – Middle Eastern Groove aus Israel

Im kulturellen Leben Israels kommt es immer häufiger vor, dass junge Menschen ihre Verbindung mit den Wurzeln im Mittleren Osten suchen. Vergangenheit und Zukunft werden aufgemischt. Aus dieser Mischung ist in den letzten Jahren eine neue Szene elektronischer Musiker*innen hervorgegangen, die afrikanische Tribalsounds, Hip Hop und Hochzeitsmusik mit schweren Bässen mischt. Diese Partys schaffen zumindest für eine Nacht einen ahistorischen imaginären Raum, der den Traum des Friedens zwischen Israelis und Palästinensern erfahrbar macht.

Mit dabei: Ramzy (Jerusalem/ Monolingua); Tropikal Camel (Shouka/Berlin/Jerusalem); David Pearl (Arabs do it better/Tel-Aviv)
Eintritt: 6 €

Sonntag, 11. März 2018

10:00 Uhr | Haus Arthur, Hohe Str. 33, 09112 Chemnitz
Workshop mit Guy Königstein

Im Workshop wollen wir Geschichte und Politik mit künstlerischen
Mitteln erforschen. Unter Leitung des israelischen
Künstlers Guy Königstein werden wir einen Blick auf contested
histories (das Terrain „umstrittener Geschichte(n)“
werfen, als Felder mit hohem politischem Potenzial, um gemeinsam
zu erfahren wie künstlerische Zugänge aufregende
Verbindungen herstellen können, zwischen dem Individuellen
und dem Kollektiven. Keine Vorkenntnisse von Nöten!

Guy Königstein (1982, Israel) studierte Design an der FH Potsdam und der Design Academy Eindhoven und erhielt seinen Master in Angewandter Kunst vom Sandberg Institute Amsterdam 2013. Er arbeitet mit verschiedenen Medien in Museen und Galerien, auf Performance Bühnen, auf akademischen Podien ebenso wie im öffentlichen Raum.

Anmeldung unter:
muenster.tdjk@posteo.de oder unter 0157 830 464 99

14:00 – 15:30 Uhr | Treffpunkt Gerhart-Hauptmann-Platz 13
Helmut Flieg alias Stefan Heym – eine Jugend in Chemnitz

Führung mit Gästeführerin Grit Linke

Stefan Heym wurde in Chemnitz geboren. Seine Kindheit und die Zeit bis zum Rauswurf vom Gymnasium verbrachte er mit seinen Eltern auf dem Kaßberg. Der Rundgang geht seinen täglichen Wegen nach, von der elterlichen Wohnung zur Grundschule, zur Synagoge, zum Gymnasium. Lesepassagen aus seiner Autobiografie „Nachruf “ ergänzen diesen literarischen Stadtrundgang.

Kontakt: Grit Linke | 0176 234 027 24
Teilnahme: kostenfrei

17:00 Uhr | Synagoge, Stollberger Str. 28, 09119 Chemnitz
Leipziger Synagogalchor

„Die Liebe dieses Chors zur Musik, die er pflegt, ist echt und aufrichtig.“ (Prof. Eliyahu Schleifer, Jerusalem, Leipziger Volkszeitung, 31. März 2010)

Die jüdische sakrale Musiktradition zu pflegen und einem größeren Hörerkreis zu erschließen, war das Ziel von Oberkantor Werner Sander, als er den Leipziger Synagogalchor 1962 gründete. „Gefühlvolle Gesänge, festliche Synagogenmusik sowie temperamentvolle jiddische und hebräische Folklore“ (Die Welt, 1. April 1996) Der Leipziger Synagogalchor widmet sich der Aufführung dieser synagogalen Chormusik insbesondere des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Das weltliche Repertoire umfasst jiddisches und hebräisches Liedgut, meist in eigens für den Leipziger Synagogalchor geschriebenen Bearbeitungen z. B. von Werner Sander, Friedbert Groß, Joseph Dorfman, Bonia Shur, Juan Garcia, Fredo Jung, Philip Lawson und Ludwig Böhme. Die Arrangeure haben die Lieder durch einen virtuosen Klavierpart oder kammermusikalische Instrumentalfassungen für die Interpretation im Konzertsaal bereichert; Gesangssolisten übernehmen die Rolle des Erzählers.

Die Herren werden ersucht, Kopfbedeckung zu tragen.

Eintritt: 10 € / 8 € ermäßigt

20:00 Uhr | Schauspielhaus, Ostflügel, Zieschestraße 28
Ich bereue Nichts – ein NSA-Projekt des Theaterjugendclubs

2013 leakte Edward Snowden unter dem Pseudonym „Citizenfour“ 1,7 Millionen Dateien, die brisantes geheimes Material zu den Überwachungs- und Spionageprogrammen der USA und anderer Beteiligten beinhalteten. Seitdem ist Snowden auf der Flucht und findet bis heute Zuflucht im russischen Asyl. Während die einen seinen Kopf fordern, stilisieren ihn die anderen zum Helden. Längst ist sein Gesicht zur Personifizierung im Kampf um Privatsphäre und demokratisch-freiheitliche Prinzipien im Netz geworden: Edward Snowden – Kind im Kreis seiner Familie, amerikanischer Teenager, Ex-Soldat, IT-Mitarbeiter bei der CIA, mit seiner Freundin in der Wahlheimat Hawaii, NSA-Whistleblower, Verräter, Aufklärer, Preisträger, Ehrendoktor…

Kontakt: Die Theater Chemnitz
Vorverkauf: Theaterkassen