Chemnitzer Friedenspreis

Chemnitzer Friedenspreis

Am Vorabend des Friedenstages wird traditionell der Chemnitzer Friedenspreis vergeben. Mit diesem Preis werden Personen, Initiativen und Projekte ausgezeichnet, die einen Beitrag für ein gewaltfreies Miteinander in der Stadt leisten, für ein friedliches Chemnitz sorgen und das Zusammenleben verschiedener Kulturen fördern.

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Wozu brauchen wir in Chemnitz einen Friedenspreis ?

Weil der Frieden in unserer Stadt uns genauso angeht, wie der Frieden weltweit.

Es stimmt, den Frieden kann man nicht „ausschreiben“, aber man muss sich doch umhören, wo es in unserer Stadt Menschen gibt, die sich für ein friedliches Miteinander engagieren. Eine Stadt braucht Öffentlichkeit für Aktionen und Initiativen, die sich für Toleranz, Demokratie und gegen Rassismus einsetzen. Und ehrlich, lebt man nicht gelassener, wenn man weiß, die meisten Menschen um einen herum sind friedlich und würden auch etwas für die Erhaltung des Friedens riskieren?

Es ist auch richtig, dass man Frieden nicht „belohnen“ kann. Aber wenn Kinder in einer Zeit, in der die Gewalt an Schulen zunimmt, sich trauen, darüber zu sprechen und sogar einen Kalender zu diesem Thema gestalten (Annenschule, 2. Preis 2005), dann soll, ja muss man das öffentlich machen. Oder wenn sich Studenten der TU Chemnitz für ihre ausländischen Mitstudenten einsetzen, mit dem Ziel rechtsradikale Überfälle zu verhindern (Studentische Initiative gemEINSam für einen friedlichen und interkulturellen Campus, 3. Preis 2006) oder sich Jugendliche, mit einer jahrelangen Verbindung zu einer polnischen Gemeinde, für echte Versöhnung einsetzen (Evang. Jugend der D.-Bonhoeffer-Gemeinde, 1. Preis 2004), dann ist ein kleines Preisgeld weniger ein Lob, sondern eine konkrete Hilfe.

Auf eine Stadt mit solchen engagierten Menschen, kann man schon stolz sein. Der Bürgerverein FUER CHEMNITZ e.V. möchte dazu auffordern, mutig und entschlossen, kreativ und überlegt für Toleranz, Demokratie, Friedfertigkeit und interkulturellen Austausch einzutreten sowie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu verhindern.Der Chemnitzer Friedenspreis zeichnet Ideen, Initiativen und Projekte aus, die:

  • ein gewaltfreies Miteinander fördern und unterstützen,
  • die Integration verschiedener Kulturen als wesentlichen Bestandteil unseres Zusammenlebens betrachten,
  • für Grundwerte wie Toleranz, Demokratie, Friedfertigkeit und Interkulturalität eintreten,
  • gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Position beziehen.

Der Chemnitzer Friedenspreis wird unter der Schirmherrschaft des Bürgervereins FUER CHEMNITZ e.V. und in Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven Rat sowie der Ausländerbeauftragten der Stadt Chemnitz verliehen.

Der Bildhauer Erik Neukirchner

Der Chemnitzer Bildhauer Erik Neukirchner schuf 2003 zum 1. Marianne- Brandt- Symposium die Vorlage für die Skulptur des Chemnitzer Friedenspreises. Die Stahlplastik lässt durch ihre Form eine Vielzahl von Assoziationen zu. Die gespaltene Form kann als Gemahnung an die zerstörende Gewalt des Krieges gesehen werden, ist zugleich und deutlicher noch Ausdruck der lebensbehütenden Kräfte des Friedens. Das Material Stahl, sowohl für Waffen als auch für Arbeitsgeräte genutzt, verweist auf die das Credo der Friedensbewegung: „Schwerter zu Pflugscharen“.

Erik Neukirchner
Erik Neukirchner
Quelle: http://www.erikneukirchner.de/

Erik Neukirchner, wurde 1972 in Karl-Marx-Stadt geboren. Seit 1994 arbeitet er als freischaffender Bildhauer und erhielt bereits 1995 zusammen mit sechs weiteren Künstlern den Staatspreis für Design für die Gestaltung eines Spielplatzes für sehbehinderte und blinde Kinder. 1997 nahm er ein Gaststudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden auf. Erik Neukirchner ist mit seinen Arbeiten aus Keramik und Bronze in Chemnitz an mehreren öffentlichen Orten präsent. Weitere Informationen über ihn und seine Kunst finden Sie auch auf seiner Webseite.